Emmerich Was die Stangen immer früher wachsen lässt

Emmerich · Durch moderne Anbaumethoden ist die Spargelernte immer früher möglich. Teils sorgen sie auch für eine bessere Qualität als früher – und teils sind sie nur sehr, sehr aufwändig und teuer.

Anbau unter Folie: Die schwarzen und weißen Bahnen auf den Spargelfeldern sind charakteristisch in der ganzen Region. Kaum ein Landwirt verzichtet auf Folie. Schwarze Plane absorbiert das Sonnenlicht und wärmt dadurch das Erdreich, weiße Plane reflektiert Licht und sorgt für Kühlung, wenn die Tage zu heiß sein sollten oder das Wachstum gebremst werden soll. Außerdem bleibt das Boden unter der Folie feucht, was dem Spargel guttut. Die Qualität des Gemüses werde durch all das insgesamt besser, erklärt Landwirt Heiner van Bebber: "Er ist zarter, schöner, schmeckt besser, weil er einfach bessere Bedingungen zum Wachsen hatte."

Anbau im "Tunnel": Die so genannten "Tunnel" sind große, begehbare Konstrukte aus einem Gerüst und Folie. Von außen sehen sie aus wie gewölbte Gewächshäuser auf den Feldern. Darunter ist es ein paar Grad wärmer als draußen – der Spargel wächst früher und vor Frost geschützt. Dafür ist der Arbeitsaufwand aber auch größer. Die Methode wird auch in Elten praktiziert.

Anbau mit Heizung: Dabei werden die Felder temperiert, in der Regel mit Abwärme, die Kraftwerke den Landwirten kostenfrei zur Verfügung stellen. "Es wird praktisch eine Fußbodenheizung im Acker verlegt", erklärt van Bebber: "Da kann es noch schneien, der Spargel wächst." Die erste Ernte gibt es schon ab Ende Februar, Anfang März. Aber: "Der Aufwand für das Heizsystem im Boden ist riesig." Entsprechend teuer wird dieser enorm frühe Spargel verkauft.

(RP)
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