Was ist Frost?
Im digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache heißt es: „Der Ausdruck Frost steht für Kälte, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt eintritt.“ Sinkt das Außen-Thermometer unter 0 Grad Celsius spricht man also von Frost.
Die Meteorologen unterscheiden dabei zwischen Bodenfrost und Luftfrost: Unter Luftfrost verstehen sie, wenn die Temperatur rund zwei Meter über dem Boden gemessen wurde und unter null Grad Celsius liegt. Bodenfrost dagegen liegt vor, wenn sich das Thermometer nur rund fünf Zentimeter über dem Boden befindet und einen negativen Wert anzeigt.
Diese Unterscheidung ist wichtig, weil Bodenfrost auch dann schon auftreten kann, wenn die Tiefsttemperaturen in der Luft noch im Plusbereich liegen. Der Grund: Kalte Luft ist schwerer als warme und sink nach unten, die warme Luft steigt nach oben.
Besonders stark ist die Abkühlung in Bodennähe in Nächten mit wolkenlosem Himmel und zusätzlich geringem Wind. Sinkt dann auch die Temperatur zwei Meter über dem Boden unter den Gefrierpunkt spricht man von „Nachtfrost“.
Klettert die Temperatur einen ganzen Tag lang nicht in den Plusbereich, nennt man ihn folgerichtig Frosttag. Und liegen dauerhaft Minusgrade vor, spricht man von Dauerfrost. Apropos Dauerfrost: Einen Boden, der das gesamte Jahr über gefroren bleibt, nennt man Dauerfrostboden oder auch Permafrostboden. Durch den Klimawandel gibt es davon jedoch immer weniger. Die Böden tauen mehr und mehr auf, was ein großes Problem darstellt.
Was ist leichter Frost?
Von „leichtem Frost“ spricht man bei Temperaturen von null bis minus vier Grad Celsius, schreibt wetter.de in seinem Wetterlexikon. Bei Werten zwischen minus vier bis minus zehn Grad ist die Rede von „mäßigem Frost“, bei minus zehn bis minus fünfzehn Grad Celsius von „strengem“ oder starken Frost und alles unter dieser Temperatur nennt man sehr strengen Frost.
Für die meisten Menschen ist diese Unterteilung der Kälte nicht wichtig, für Gärtner hingegen schon. Denn einige Pflanzen sind sehr frostempfindlich und benötigen schon bei leichtem Frost einen Schutz, während anderen selbst Temperaturen unter -10 Grad Celsius ohne Schäden überstehen.
Vor allem aber für Landwirte und Hobbygärtner mit Gemüsebeet ist die Einteilung wichtig. Denn auch Wintergemüse verträgt nicht jede Minustemperatur. Eine Übersicht, bis zu welcher Temperatur was geerntet werden sollte, bietet die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. So vertragen beispielsweise Chinakohl, Fenchel, Salat und Knollensellerie leichten Frost, ihre Ernte sollte aber erfolgen, bevor das Thermometer unter minus vier Grad Celsius sinkt. Grünkohl, Rosenkohl und Winterlauch nehmen sogar erst Schaden, wenn es kälter als minus zehn Grad Celsius wird, mäßigen Frost überstehen sie gut.
Was ist Hütten Frost?
Die Bezeichnung „Hütten Frost“ kommt aus der Schweiz. Dort haben die Meteorologen früher ihre Thermometer in sogenannten Wetterhütten aufgestellt und abgelesen. „Die Messung erfolgte dabei standardisiert in zwei Meter Höhe über dem Boden“, schreibt der Schweizer Wetterdienst www.wetter-schweiz.com. Zeigte das Thermometer dann Temperaturen unter dem Gefrierpunkt – also Frost - an, sprach man von Hüttenfrost. Allerdings ist diese Bezeichnung selbst in der Schweiz längst nicht mehr jedem geläufig.
Wie bildet sich Frost?
Bodenfrost entsteht durch die Abkühlung der bodennahen Luftschichten. Die warme Luft steigt nach oben, die kalte Luft sinkt nach unten. Herrscht dann auch noch wenig Wind, kann sich die kalte Luft gut sammeln und weiter auskühlen. Trockene Luft verstärkt diesen Effekt zusätzlich, da sie schneller abkühlt. In diesem Fall kann die Differenz zwischen der Temperatur in Bodennähe und in zwei Meter Höhe mehrere Grad Celsius betragen. Bei wolkenverhangenem Himmel, viel Wind und feuchter Luft dagegen sei selbst dann kein Bodenfrost zu befürchten, wenn die Zwei-Meter-Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt liegt.
Kommt es aber bei feuchter Luft und Wind zu Minus-Temperaturen, kann sich etwas ganz anderes bilden: sogenannter Raufrost. „Die unterkühlten Wassertröpfchen aus dem Nebel werden durch den Wind an kalte Gegenstände getrieben und gefrieren dort sofort“, erklärt das Wetterlexikon der Website wetteronline.de.
Ist Frost gut für die Natur?
Eisige Minusgrade sind für unsere heimische Pflanzen- und Tierwelt nicht nur gut, sondern wichtig. Denn wenn es schneit und friert können sie eine Ruhepause einlegen. Tiere gehen in den Winterschlaf, Pflanzen in die Vegetationspause. Auch dem Boden kommen Temperaturen unter null Grad Celsius zu Gute: Gefriert das Wasser im Boden, werden größere Erdklumpen durch das Eis auseinander gedrückt und der Boden wird feinkrumiger. „Dadurch lassen sich die Felder im Frühjahr gut bearbeiten“, erklärt es die Website agrar-heute.de. Ein weiterer positiver Effekt eines langen harten Winters: Er dezimiert die Zahl der Schädlinge – beispielsweise den Borkenkäfer.
Hier finden Sie die schönsten Orte, an denen man dem Frost entkommen kann.