Schwerpunkt Zirkusprojekt Lollipop Lindenschüler werden in Haldern zu Artisten

Rees · In der Lindenschule steht in dieser Woche ganz besonderer Unterricht an. Mit dem Zirkus Lollipop wird für den großen Auftritt in der Manege geübt.

 Keine Angst vor Feuer: Die Schüler üben für den großen Auftritt.

Keine Angst vor Feuer: Die Schüler üben für den großen Auftritt.

Foto: van Offern

Haldern / Haffen-Mehr Seine Messer will Patrick Brumbach diesmal nicht auspacken. Der 33-Jährige ist zwar laut eigener Aussage der schnellste Messerwerfer der Welt, doch beim Zirkusprojekt in Haldern sollen nicht die Profi-Artisten, sondern die Kinder im Mittelpunkt der Manege stehen. Aber wer ein echter Messerwerfer ist, der verzichtet dann doch nicht ganz auf seine Lieblingswerkzeuge. In einer Zaubernummer dürfen die Kinder Messer in eine Box stecken, die sich ein ganz Mutiger auf dem Kopf setzt. Wie von Zauberhand wird dabei aber niemand verletzt.

Darauf legen die Aktiven des Zirkus Lollipop ohnehin größten Wert. Die Kinder sollen entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt werden. Keiner soll sich überschätzen oder Angst vor dem Auftritt in der Manege haben. Daher hat Lollipop den Kindern zunächst Ausschnitte des Programms präsentiert, bevor sich die Schüler dann aussuchen konnten, in welcher Disziplin sie sich mal im Zirkus versuchen wollen. Trapez, Seiltanz, Feuerspucken oder Clowns - die Auswahl war groß. Die letzte Entscheidung trafen aber eben die Artisten selbst. "Sie haben einen Blick dafür, wer sich für welche Nummer eignet", meint Rektorin Hannah Komnick, die diesmal ganz im Hintergrund bleiben kann. Die komplette Organisation wird vom Zirkus übernommen. Die Lehrer sind quasi nur Begleiter in der Manege, auftreten werden nur die Kinder.

Und dass die Besucher ein echtes zirkusreifes Programm erwartet, zeigen bereits die ersten Proben. Rike Bühren gehört zu den ersten, die sich ans Trapez traut. Mancher hält den Atem an, als sich Patrick Brumbach eine Schlinge um den Hals legt und mit dem anderen Ende des Seils Rike in die Höhe zieht. Eine solche Nummer würde jedem "echten" Zirkusprogramm gut stehen. Die Probe läuft schon recht gut, doch eine wichtige Sache fehlt noch: "Gleich zeige ich euch noch, wie ihr euch richtig vor dem Publikum verbeugt."

Den Atem werden bei der Vorstellung sicher auch die Eltern anhalten. Denn die Artisten arbeiten mit den Kindern teilweise in fünf Metern Höhe. Ohne Netz. Die Sicherung übernehmen die Zirkusleute direkt am Boden. Sollte wirklich jemand vom Trapez fallen, fangen sie ihn auf. "Wir haben regelmäßig Aufführungen zusammen mit Schulen, da ist noch nie etwas passiert. Das ist absolut sicher", sagt Zirkusdirektor Patrick Brumbach. Er konnte auch eine Mutter beruhigen, der nicht ganz wohl bei der Sache war. "Als sie gesehen hat, wie wir hier trainieren, hat sie gesagt, dass sie vollsten Vertrauen in uns hat. Und für uns ist ohnehin klar: Wir gehen keinerlei Risiko ein."

Jetzt wird noch weiter eifrig geübt, bis ab Freitag die Auftritte anstehen.

(RP)
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