Reeser Meer Firma Holemans darf „nachsaugen“

HAFFEN/HALDERN · Das Reeser Abbauunternehmen hat eine Genehmigung für die Restauskiesung im Nordsee des Abgrabungsgebietes erhalten. Auf 54 Hektar darf „nachgesaugt“ werden.

 Die Auskiesung mit einem Saugbagger erfolgt im südlichen Teil des Reeser Meers bereits seit einiger Zeit. Jetzt darf auch im Nordsee weiter abgebaut werden.

Die Auskiesung mit einem Saugbagger erfolgt im südlichen Teil des Reeser Meers bereits seit einiger Zeit. Jetzt darf auch im Nordsee weiter abgebaut werden.

Foto: Firma Holemans

(RP) In diesen Tagen bekam die Holemans Niederrhein GmbH die Genehmigung für die Restkiesgewinnung im Nordsee des Reeser Meeres. Mit einem Saugbagger können nun cirka 54 der insgesamt 80 Hektar Seefläche „nachgesaugt” werden. Das heißt, dass am Boden des Sees Rohkies gewonnen wird, der beim ersten Auskiesen in den Jahren 1973 bis 1984 liegen geblieben war. „Es handelt sich um etwa 2,2 Millionen Tonnen Material”, so Beate Böckels, bei Holemans zuständig für das Genehmigungsmanagement. In den 1970er und 80er Jahren gab es weder für die Gewinnung noch für die Aufbereitung die erforderlichen technischen Möglichkeiten. Mit der Restauskiesung soll schnellstmöglich gestartet werden.

Uferbereiche werden nicht beeinträchtigt. Bei der Nachauskiesung hält der Saugbagger immer einen Abstand von mindestens 60 Metern zum Seeufer ein. So werden die wertvollen Lebensräume an den Ufern sowie die Flachwasserbereiche in Ufernähe nicht beeinträchtigt. Die Uferbereiche des Reeser Meeres werden von zahlreichen geschützten Tierarten bewohnt, darunter der Biber, die Weißwangengans, verschiedene Entenarten und Fische. Ressourcen sollen nachhaltig genutzt werden.

„Für die Holemans Niederrhein GmbH ist es eine Selbstverständlichkeit Lagerstätten so nachhaltig auszubeuten, wie die modernsten technischen Möglichkeiten es erlauben”, betont Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans. Das Unternehmen erfülle mit der vorgesehenen Nachauskiesung auch das im LEP festgeschriebenen Ziel der Landesregierung NRW, Lagerstätten nach Möglichkeit vollständig auszubeuten.

Auch im Nachbarkreis Wesel sollen in den nächsten Monaten die Potenziale der Restkiesgewinnung erkundet werden.  Im Rahmen eines Pilotprojektes unter Federführung des NRW-Wirtschaftsministeriums untersucht der Geologische Dienst NRW, ob und falls ja in welchen abgeschlossenen Abgrabungen eine Nachauskiesung Sinn machen würde. Ziel der Forschungen ist es, die Inanspruchnahme von Flächen für neue Abgrabungen nach Möglichkeit zu reduzieren.

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