Verdi-Proteste Sparkassen, Bürgerbüros, Kitas – legt der Warnstreik Duisburg lahm?

Update | Duisburg · Angestellte im öffentlichen Dienst fordern mehr Lohn und Gehalt. Um Druck zu machen, treten viele Beschäftigte auch am Mittwoch in den Streik. Betroffen sind unter anderem auch die Sparkassen und Bürgerbüros.

Auch einige Kitas sollen am Mittwoch bestreikt werden.

Auch einige Kitas sollen am Mittwoch bestreikt werden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Mittwoch, 15. Februar, mehrere Einrichtungen der Stadtverwaltung Duisburg und die Sparkasse Duisburg zum Streik auf. Das gilt auch für die NIAG in Moers, deren Busse zum Teil auch auf Duisburger Stadtgebiet unterwegs sind. Durch den Streik könnten bei der NIAG Engpässe beim Personal entstehen, die zu Ausfällen von Fahrten führen. Der Betrieb von Tochter- und Subunternehmen sei hiervon nicht betroffen, so das Verkehrsunternehmen. „Wir bedauern die möglichen, durch den Warnstreik verursachten Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste“, teilte die NIAG mit.

In Duisburg ist am Mittwoch mit Einschränkungen der Bürgerbüros in den Stadtbezirken, der Kfz-Zulassungsstelle und anderen städtischen Dienstleistungen zu rechnen. Aber auch einzelne städtische Kitas würden am Mittwoch geschlossen bleiben, so die Gewerkschaft. Welche Kindertageseinrichtungen im Einzelnen betroffen sind, teilte die Gewerkschaft nicht mit. In der Vergangenheit waren die betroffenen Eltern meist im Vorfeld bereits „gewarnt“ worden. Bei den Sparkassen werde es zu Engpässen im Kundenservice kommen.

Auch die Beschäftigten der Sparkasse sind zum Streik aufgerufen.

Auch die Beschäftigten der Sparkasse sind zum Streik aufgerufen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Streikenden der Stadtverwaltung und der Sparkasse Duisburg versammelten sich um 9.30 Uhr auf dem Averdunkplatz zu einer Kundgebung, von der sie anschließend vor das Rathaus am Burgplatz zogen.

„Vor der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar werden wir den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen müssen, damit sie ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen“, meint Christian Jürgens von Verdi und kündigt weitere Streikmaßnahmen in den nächsten Wochen an.

„Total enttäuscht“, sei Sven Kalinowski, Verdi-Sekretär für den Bereich Busse und Bahnen im Bezirk Duisburg-Niederrhein, nach der ersten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, so Markus Renner, bei Verdi für die Kommunalverwaltung verantwortlich. Er weist auf die Gewerkschafts-Kampagne zur Tarifrunde hin, in der über 4000 Duisburger Beschäftigte mit Unterschrift ihren Unmut erklärt hätten.

Die hohe Inflation hinterlasse in den Portemonnaies der meisten öffentlich Beschäftigten „tiefe Spuren“, besonders bei jenen mit niedrigen bis mittleren Gehältern, teilte die Gewerkschaft mit. Deshalb fordere Verdi für alle eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. „Von den hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sind die Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen überproportional betroffen. Deshalb ist uns diese soziale Komponente extrem wichtig“, betont Sven Kalinowski.

In Duisburg hatte es bereits am 30. Januar Warnstreiks gegeben. Betroffen waren damals die Bürgerservice-Station Homberg/Ruhrort/Baerl und die Kfz-Zulassungsstelle. Die für diesen Tag online vereinbarten Termine entfielen und mussten neu ausgemacht werden. Am Dienstag streikten dann auch die Verwaltungen der Stadtwerke Duisburg und der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Das galt auch für die Recyclinghöfe Nord, Hochfeld und Rheinhausen der Wirtschaftsbetriebe. Lediglich der Recyclinghof Süd an der Kaiserswerther Straße in Huckingen blieb am Dienstag geöffnet.

(mtm/atrie)
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