Nach Schwächeanfall des Moerser Kinderprinzen „Nizam I. und Cindy I. sind topfit“
Moers/Rheinhausen · Für den Moerser Kinderprinzen begann die Session mit einem Schwächeanfall auf offener Bühne. Dass sich der Grundschüler im Karneval heute wohl fühlt, hat er auch der Jugendbeauftragten Maria Driske zu verdanken.
Locker und gleichzeitig würdevoll betreten Nizam I. und Cindy I. die karnevalistischen Säle, wie am Samstag. Sie besuchten am späten Nachmittag die erste von zwei Kindersitzungen, zu der von der Karnevalsgesellschaft Fidelio ins Haus Kampmann nach Moers eingeladen worden war. Von dort ging es mit der ‚großen‘ Prinzessin Bea I. und ihrem Hofstaat weiter zum Lumpenball, der von der KG Blau-Silber im Stellwerkhof in Rheinhausen gefeiert wurde. Begleitet vom Gardemusikzug Blau-Weiß Moers-Asberg, wurden die närrischen Regenten später bei der Galasitzung empfangen, zu der vom Elferrat St. Marien in das neue Gemeindezentrum in Moers-Hochstraß gerufen war. Damit endete für sie kurz vor 20 Uhr der Samstag vor Nelkensamstag.
Nizam I und Cindy I. gehen in ihren Rollen auf, strahlen majestätische Ruhe aus. Dabei hatte Cindy I. am Samstag gar nicht im kleinen Bus des Kinderprinzenpaares vorgelesen, wie sonst, weil alle Regenten zusammen in einem großen Bus fuhren. Die Kinderprinzessin ist Vorleserin, wenn das Kinderprinzenpaar mit Hofdame Anna Vorstadt in ihrem kleinen Bus unterwegs ist, der vom Autohaus Rheims in Repelen gesponsert wird. Begleitet werden sie von der Jugendbeauftragten Maria Driske und Fahrer Andreas Driske. Die Kinderprinzessin liebt Bücher, die zu aktuellen Serien erscheinen, die beispielsweise auf Netflix laufen.
So herrscht im kleinen Bus eine fast meditative Ruhe, die sich überträgt. Von der Nervosität ist nichts mehr zu spüren, die Nizam I. bei der Proklamation vor drei Monaten hatte. Er erlitt im Rheinkamper Kulturzentrum einen Schwächeanfall, wenige Minuten nachdem Cindy I. und er zum neuen Kinderprinzenpaar des Kulturausschusses Grafschafter Karneval ausgerufen worden waren. Wenige Sekunden später befand er sich schon in den Händen einer Krankenpflegerin, die als Ersthelferin mit auf der Bühne stand.
Aus Nervosität hatte er vor der Proklamation wahrscheinlich zu wenig getrunken und gegessen. Hinzu dürften das Gewicht des Ornats, die Wärme im Rampenlicht und das Lampenfieber auf der Bühne gekommen sein. Obwohl Nizam I. schnell wieder fit war, kehrte er aus Vorsicht nicht mehr auf die Bühne zurück. Genauso schnell, wie ihm geholfen wurde, begann die Diskussion: Darf ein Grundschüler, der noch keine zehn Jahr alt ist, Kinderprinz werden? Sollten Veranstaltungen abgebrochen werden, wenn eine Regentin oder ein Regent einen Schwächeanfall erleidet?
Es blieb nicht bei Fragen, sondern es kam schnell zu persönlichen Vorwürfen gegen Maria und Andy Driske. „Nizam I. und Cindy I sind topfit“, unterstreichen die beiden. Sie haben die Aufgabe, für das Kinderprinzenpaar des Kulturausschusses da zu sein, immer als gemeinsame angesehen.
Zunächst war Andy Driske Jugendbeauftragter, Maria Driske Begleiterin. Jetzt ist sie Jugendbeauftragte, er Begleiter. Schon vor der Session 2019/2020 dachten sie darüber nach, anschließend nicht mehr für nächste Aufgabe bereitzustehen. Da ihre Herzen aber am Karneval hängen und sich keine Nachfolger fanden, hingen sie noch eine aktive Session dran. Das war die Session 2022/2023. Nach der Proklamation trafen sie die Entscheidung, nicht noch eine weitere Session als Jugendbeauftragte folgen zu lassen.
„Es war eine schöne Zeit, aber für Berufstätige sind die Karnevalswochen schon sehr anstrengend“, sagt Maria Driske. „Karneval bleibt unser Ding, auch wenn Aschermittwoch die Zeit als Jugendbeauftragte vorbei ist. Ich bleibe Obermöhne. Wir freuen uns auf den Rathaussturm und den Moeser Nelkensamstagszug.“
