Wasserball Sieben Gründe, warum der ASCD Deutscher Meister wird

Duisburg · Im Vereinsbad wollen die Wasserballer ab 19.30 Uhr den entscheidenden dritten Sieg gegen Spandau feiern.

 Sieben gute Gründe, warum der ASCD heute Deutscher Meister wird

Sieben gute Gründe, warum der ASCD heute Deutscher Meister wird

Foto: Frank Bärendahls

1. Der ASCD ist stärker als Spandau

Die jüngsten Duelle haben gezeigt, dass die Wachablösung im deutschen Wasserball überfällig ist. Bei allen drei Siegen war der ASCD die bessere Mannschaft. Im Pokalendspiel waren die Amateure klar besser, im ersten Spiel der Finalserie etwas besser, im zweiten Spiel eine ganze Klasse besser. Das dritte Finale ging nur verloren, weil die Mannschaft das Gefühl nicht kannte, ein Matchball-Spiel zu bestreiten. Heute Abend weiß sie, was sie zu tun hat.

2. Der ASCD hat es sich verdient

Seit einer gefühlten Ewigkeit sind die Wedauer Wasserballer der "ewige Vize". Fast so gut wie Spandau, auf Augenhöhe mit Spandau, aber auf dem Papier eben nie besser. Jetzt passt alles. Der Kader ist glänzend besetzt, die Spieler sind gereift, schuften für den so lang ersehnten Erfolg und gehen unbeirrt ihren Weg — trotz der bitteren Niederlagen der Vergangenheit, trotz der verbandsseitigen Bevorteilung der Spandauer, trotz der Sperrung des Schwimmstadions.

3. Mannschaftliche Geschlossenheit

Duisburgs größter Sportverein lechzt nach der Meisterschaft. Allen voran die Mannschaft, die als Prototyp eines Wasserball-Teams herhalten könnte. Die Nationalspieler wie Tobias Kreuzmann, Julian Real oder Paul Schüler gehen so voran, wie man das von Leistungsträgern erwarten darf. Moritz Schenkel und Tim-Ole Fischer bilden anerkanntermaßen das beste Torhüter-Duo der Liga. Auch auf der Königsposition, dem Center, ist der ASCD mit Dennis Eidner, Sven Roeßing und Kostas Gouvis bestens besetzt. Till Rohe hält als Spielgestalter die Fäden in der Hand, Jan Obschernikat, Philipp Kalberg und Yannik Zilken sind trotz ihres noch jugendlichen Alters ebenfalls schon wichtige Stützen.

Gleiches gilt für Manuel Grohs, Christian Theis und Frederic Schüring, die zeigen, wie wichtig Spieler sein können, ohne groß als Torschütze in Erscheinung zu treten. Mit Niclas Becker, Nils Illinger und Nick Möller stehen zudem Jugendspieler parat, denen die Zukunft gehört.

4. Die Zeit ist reif für die Wachablösung

Als Randsportart muss Wasserball in Deutschland hart um die öffentliche Aufmerksamkeit kämpfen. Da ist es nicht förderlich, wenn ein Verein seit drei Jahrzehnten scheinbar unangefochten seine Kreise zieht. Sichert sich der ASCD nach dem Pokalsieg auch die Meisterschaft, werden die Karten neu gemischt. Die Amateure wären die neue Nummer eins, könnten sich aber der Angriffe der entthronten Spandauer und der aufrüstenden Hannoveraner gewiss sein. Der Attraktivität der ältesten olympischen Mannschaftssportart würde das ungemein guttun.

5. Der Trainer: Arno Troost

Für den ASCD-Vorsitzenden Axel Garnatz ist der Trainer ein "Glücksgriff". Der 52-Jährige, im Hauptberuf Architekt, arbeitet akribisch für den Erfolg. Seit Troost im Juni 2006 Uwe Sterzik beerbte, geht es bergauf. 2010 führte Troost die Amateure zum Pokalsieg, vor zehn Tagen erneut. Mit dem Gewinn der Meisterschaft würde sich für den Familienvater, der mit den Frauen von Blau-Weiß Bochum zig Mal Meister und Pokalsieger wurde, ein Kreis

schließen: "Als Trainer fehlt mir nur noch dieser eine nationale Titel. Den möchte ich unbedingt holen."

6. Tobias Kreuzmann

Der bald 32-jährige Kapitän hat in seiner Karriere fast alles erreicht, was man als deutscher Wasserballer erreichen kann. Kreuzmann bestritt bis dato weit mehr als 300 Länderspiele, nahm an zwei Olympischen Spielen sowie an etlichen Welt- und Europameisterschaften teil und gewann zweimal den Pokal. Nur die Meisterschaft blieb Kreuzmann, der schon mit 16 sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt, bislang verwehrt. Heute Abend will sich "Kreuz" seinen Traum endlich erfüllen.

7. Der Heimvorteil

Die Zuschauer, erwartet werden mehr als 1000, werden das Vereinsbad in einen Hexenkessel verwandeln und ihr Team zur ersten Meisterschaft seit 1968 und zum ersten Double überhaupt brüllen. "Heja, heja, heja Amateur", "Schwarze Füße, gelbe Zähne, Amateur" und "Duisburg ist viel schöner als Berlin" sind die Liedzeilen, die man auswendig können sollte.

(kök)
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