Wasserball ASCD muss in Hannover ans Limit gehen

Duisburg · Der Deutsche Wasserball-Meister wird vom ambitionierten Aufsteiger gefordert, der sich gar den Titel holen will.

Eine Woche nach der knappen Niederlage im Gipfeltreffen mit Spandau 04 Berlin geht es für die Wasserballer des Amateur SC Duisburg (ASCD) erneut in die Vollen. Um 18 Uhr tritt der Meister und Pokalsieger heute im Verfolger-Duell bei Waspo 98 Hannover an. In der jüngeren Vergangenheit hielt sich die Mannschaft von Chefcoach Arno Troost gegen die Niedersachsen stets schadlos.

Um die Erfolgsserie fortzusetzen, wird der ASCD diesmal ans Limit gehen müssen. Denn der Gegner, bislang die dritte Kraft im deutschen Wasserball, hegt überaus ehrgeizige Ambitionen. Als Saisonziel haben die Verantwortlichen um Trainer Karsten Seehafer und Präsident Bernd Seidensticker den Gewinn der Deutschen Meisterschaft ausgegeben. Entsprechend prominent wurde der Kader im vergangenen Sommer verstärkt. In Erik Bukowski, der in der aktuellen Liga-Torschützenliste Platz zwei hinter ASCD-Center Dennis Eidner einnimmt, Tobias Preuss und David Kleine fanden drei Nationalspieler den Weg in die Expo-Stadt. Ebenfalls neu im Aufgebot sind Bojan Paunovic (Primorac Kotor / Montenegro) und Marko Bolovic (OSC Potsdam). Das langjährige Hannoveraner Problem, die fehlende Breite im Kader, wurde damit behoben.

Die Verstärkungen schlugen sich in einem Start nach Maß nieder. Dem knappen Auftaktsieg in Esslingen (14:13) ließ das Team um Nationaltorhüter Roger Kong souveräne Siege in Neukölln (27:7) und Uerdingen (12:8) sowie gegen den Lokalrivalen White Sharks Hannover (17:8) folgen. Etwas überraschend kam die Niederlage am vergangenen Wochenende. In der Partie beim SV Cannstatt gerieten die Gäste früh ins Hintertreffen und zogen verdientermaßen mit 10:12 den Kürzeren.

Duisburgs Trainer des Jahres hat das Ergebnis zur Kenntnis genommen, blenden lässt sich Arno Troost von dem Strauchler aber kein Stück: "Hannover ist vor heimischem Publikum ganz anders einzuschätzen. Das haben wir im Play-off-Halbfinale bei unserem Sieg nach Verlängerung selbst erfahren. Wir erwarten eine anspruchsvolle Aufgabe, der wir uns gerne stellen." Im Hinblick auf den Ausgang der Hauptrunde kommt der heutigen Partie eine besondere Bedeutung zu. Für die unterlegene Mannschaft wird der erste Platz aus eigener Kraft nur noch schwerlich zu erreichen sein. "Nach der Niederlage in Berlin können wir uns keinen weiteren Punktverlust erlauben, wenn wir es weiter selbst in der Hand haben wollen", sagt Troost, dessen Schützlinge gegen Spandau freilich eine ansprechende Leistung boten. Auf die Verliererstraße geriet der ASCD erst, als die Centerverteidiger Julian Real und Manuel Grohs nach drei persönlichen Fehlern des Beckens verwiesen wurden. "Diese Ausfälle waren für uns nicht zu kompensieren", wusste Kapitän Tobias Kreuzmann die 12:14-Niederlage einzuordnen.

Hannover stuft der zweimalige Olympia-Teilnehmer als harte Nuss ein: "Von ihrer Niederlage in Cannstatt werden wir uns nicht täuschen lassen. Wir wissen, dass wir hochkonzentriert in die Partie gehen müssen, um am Ende zu gewinnen."

Definitive Ausfälle haben die Amateure keine zu verkraften. Allerdings mussten einige Spieler im Training krankheitsbedingt kürzertreten. Wie der 13-köpfige Kader aussieht, entscheidet sich daher erst kurz vor der Abfahrt. "Vielleicht erhält wieder einer der jüngeren Akteure die Chance, sich in einem wichtigen Spiel zu zeigen", erklärt Arno Troost, der weiß, dass er sich auf seine Talente verlassen kann.

(kök)
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