Kultur in Duisburg Lokal Harmonie in Ruhrort startet neue Musikreihe

Duisburg · Nach dem erfolgreichen Verlauf des „Musikclubs“ im vergangenen Jahr, startete das Lokal Harmonie im Mai eine Neuauflage von der beliebten Musikreihe im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort.

 Sascha Brosamer und Julia Brünnagel am gemeinsamen DJ/DJane-Pult im Lokal Harmonie.

Sascha Brosamer und Julia Brünnagel am gemeinsamen DJ/DJane-Pult im Lokal Harmonie.

Foto: Olaf Reifegerste

Die Kuratorinnen und der Kurator der diesmal zwölf Konzerte umfassenden Konzertreihe sind die brasilianische Schlagzeugerin Maria Portugal, die schwedische Performerin Marie Gavois und der hiesige Komponist und Musikvermittler Wolfgang van Ackeren. Präsentiert werden im diesjährigen „Musikclub“ Grenzüberschreitungen von unterschiedlichen Musikrichtungen, darunter Klangkunst, Live-Hörspiel und musikalische Performance, im Einzelfall begleitet von Video- und Medienkunst.

Furios eröffnet wurde die Reihe mit Maria Portugals brasilianischem Quartett „Quartabê“. Am Mittwoch vergangener Woche gab es die dritte Veranstaltung der Reihe: Elektro mit Julia Brünnagel und Sascha Brosamer war angesagt, kuratiert von Marie Gavois. Optisch und akustisch reizvoll wurde dafür ein gemeinsames DJ-Set mitten im Raum des Lokals eingerichtet. Drumherum war das Publikum platziert. So kamen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher in den Genuss nahe den beiden Auftretenden zu sitzen und eine vorzügliche Tonwiedergabe im 4-Kanal-Kreuzstereo zu hören.

Das erste Liveset spielte der Interdisziplinär-Künstler und Noise-Musiker aus Berlin, Sascha Brosamer. Zu seinem „Instrumentarium“ zählte ein handbetriebenes Grammophon und ein Plattenspieler mit handgemachten Schellack-Schallplatten, eine Gitarre sowie ein Mischpult. Das Publikum lud er ein, über Smartphone Einfluss auf seinen Sound zu nehmen. Seine Absicht darin war dergestalt, die Anwesenden vom (Nur-)Rezipienten zum (Mit-)Produzenten zu machen – was auch gelang.

Die in Köln lebende und arbeitende Julia Brünnagel legte im zweiten Teil des Abends an zwei Turntables auf. Sie benutzte dafür LPs wie auch Singles und arbeitete stark an und mit den Reglern. Ihr Sound, den sie da hervorzauberte, war sowohl von wechselnden Rhythmen geprägt, teils in hoher BPM-Zahl, als auch von dumpfen Tieftönern. Diverse Brüche, Verzögerungen wie auch Wiederholungen fanden sich allerorts in ihrem Spiel. Einmal sogar war eine Art synthetische Melodie auszumachen, die das Publikum zum gefälligen Mitbewegen veranlasste.

Nach zwei Stunden einschließlich Pause und je einer Zugabe von DJ und DJane endete der spannende Elektroabend, der zugleich auch Lust machte auf den nächsten „Musikclub“ am kommenden Donnerstag (2. Juni) um 20 Uhr an gleicher Stelle. Auftreten werden dann Maria Portugal am Schlagzeug, Udo Moll an den Electronics und Luis Negrón van Grieken mit Videokunst. Kuratiert wird dieses Konzert von Wolfgang van Ackeren. Der Eintritt ist frei, doch eine Spende wird im Lokal Harmonie immer gern gesehen.

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