Wie sich die Duisburger in die Planung einbringen können Grünes Licht für die digitale Bürgerbeteiligung

Duisburg · Anregungen für die Nutzung des Güterbahnhofgeländes sollen vor allem online möglich sein. Der Wirtschaftsausschuss votiert einstimmig für dieses Vorgehen, nun muss auch der Rat in seiner Sitzung am 15. Juni noch zustimmen.

 Was soll auf diesem Gelände künftig entstehen?

Was soll auf diesem Gelände künftig entstehen?

Foto: dpa/dpa, mg lof

Mit einer digitalen Bürgerbeteiligung soll die Planung für die künftige Gestaltung des Stadtquartiers „Am Alten Güterbahnhof“ in Angriff genommen werden. Der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr stimmte gestern einstimmig für das neue Konzept. „Mit der Corona-Pandemie mussten wir uns neu aufstellen. Die Frage war, ob wir das Projekt zurückstellen oder neue Wege gehen. Da auch das Arbeiten im Homeoffice vielfach entgegen vielen Befürchtungen besser funktioniert als gedacht, haben wir uns entschieden, neue Wege zu gehen“, meinte Planungsdezernent Martin Linne.

Herbert Fürmann (Linke) und Claudia Leiße (Grüne) plädierten für eine erweiterte Bürgerbeteiligung, damit auch Menschen, die nicht so Internet-affin sind, sich angemessen beteiligen könnten.

Bis zu 15 Planungsteams aus Architekten und Landschaftsplanern sollen dem Konzept zufolge an einem städtebaulichen Wettbewerb teilnehmen, sechs davon kommen in einen Endausscheid. Bürger können sich über eine Webseite mit einem Onlinetool für Rückmeldungen mit Fragen und Anregungen beteiligen. Etwa im April 2021 soll der Siegerentwurf feststehen. Eine Jury mit Vertretern der Stadt, der Gebag und Fachleuten aus Wirtschaft, Architektur und Städteplanung soll darüber befinden. Danach soll klarer sein, was auf dem Gelände künftig entstehen soll.

 Der Foster-Plan sah auch Wohnbebauung vor.

Der Foster-Plan sah auch Wohnbebauung vor.

Foto: RP/Foster+Partners
 Das Höffner-Möbelhaus wurde am Ende nicht gebaut.

Das Höffner-Möbelhaus wurde am Ende nicht gebaut.

Foto: RP/NN

Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie schwer sich Duisburg mit der Entwicklung des Geländes getan hat: Nach mehr als sieben Jahren Diskussion stoppte der Rat der Stadt im Juni 2005 schließlich die Pläne für das MultiCasa-Projekt, weil man das Mega-Einkaufszentrum als Bedrohung für die Innenstadt angesehen hatte. Mit ganz ähnlichen Argumenten verhinderte ein Bürgerentscheid im September 2017 die Entwicklung eines Designer Outlet Centers (DOC) auf dem Gelände.

 Das DOC bekam im Bürgerentscheid keine Mehrheit.

Das DOC bekam im Bürgerentscheid keine Mehrheit.

Foto: HK Strategies
 Das MultiCasa-Projekt wurde nicht verwirklicht.

Das MultiCasa-Projekt wurde nicht verwirklicht.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Der Foster-Plan mit Bürogebäuden und hochwertiger Wohnbebauung wurde nicht verwirklicht, und auch ein vom Berliner Unternehmer Kurt Krieger geplantes Höffner-Möbelhaus kam am Ende nicht. Nun hat bekanntlich die Gebag das Gelände und die Planung übernommen.

(mtm)
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