Entwicklung Theodorstraße Keine Möbelhäuser an der Theodorstraße

Rath · Geplant sind ein Baumarkt, Gewerbebetriebe und Firmenzentralen. Krieger und Schaffrath sollen dort nicht mehr zum Zuge kommen.

 Bauhaus darf das Grundstück an der Theodorstraße bebauen. Andere Freiflächen sollen für Gewerbebetriebe freigehalten werden.

Bauhaus darf das Grundstück an der Theodorstraße bebauen. Andere Freiflächen sollen für Gewerbebetriebe freigehalten werden.

Foto: HANS-JÜRGEN BAUER

Sechs Jahre lang haben die Verhandlungen mit der Firma Krieger gedauert, die eigentlich Möbelhäuser an der Theodorstraße bauen wollte. Im September hat das Unternehmen überraschend angekündigt, diese Pläne mindestens für zwei Jahre auf Eis zu legen. Die Stadt will aber nicht länger mit der Entwicklung der Theodorstraße warten und hat deshalb ein Konzept für das weitere Vorgehen entwickelt, das am Mittwoch der Bezirksvertretung 6 vorgestellt wird und über das der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) am 27. März entscheidet. Das Konzept umfasst drei Punkte, mit denen „eine auf die Bedürfnisse der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgerichtete Entwicklung“ gesteuert werden soll.

Erstens: Die Planung des Bau- und Gartenfachmarktes wird weiter verfolgt. Dafür wird zurzeit ein Bebauungsplan erstellt. Nach Möglichkeit will Bauhaus, das sich seit 15 Jahren um einen Standort in Rath bemüht, im Herbst mit den Bauarbeiten starten. Eine Eröffnung könnte dann im Frühjahr 2020 gefeiert werden.

Zweitens: Der Möbelstandort Theodorstraße wird aufgegeben, das erforderliche Planungsrecht für den Bau von Möbelhäusern wird nicht mehr geschaffen. Dieses Ziel bezieht sich nicht nur auf die Flächen von Krieger, sondern auf die gesamte Theodorstraße und somit auch auf ein Areal, auf dem ursprünglich einmal Schaffrath bauen wollte.

Es seien der Verwaltung für das unbebaute Areal östlich des ISS Domes keine aktuellen Unterlagen zur Entwicklung großflächigen Einzelhandels vorgelegt worden, die die konkrete Investitionsbereitschaft verbindlich untermauert hätten, heißt es dazu in der Verwaltungsvorlage.„Die fehlende Investitionsbereitschaft an der Theodorstraße kann in eine allgemeine Trendwende im Möbeleinzelhandel eingeordnet werden. In Deutschland ist ein Umsatzrückgang im stationären Möbeleinzelhandel, der insbesondere durch einen Rückgang der Kundenzahlen sowie der Zunahme des Online-Geschäfts begründet ist, festzustellen“, sagt die Verwaltung in der Vorlage.

Drittens: Das Areal an der Theodorstraße wird als Potenzial für Ansiedlungen von Dienstleistungsbetrieben einschließlich Unternehmenszentralen und innovative Gewerbeansiedlungen produktions- und handwerksorientierter Branchen gesichert. Die großen Grundstücke würden etwa mit der Nähe zum Flughafen, zu mehreren Autobahnen und der neuen Anbindung an die Straßenbahnlinie 701 gute Voraussetzungen bieten.

Die Bezirksvertretung 6 hatte sich in der Vergangenheit für die Ansiedlung der Möbelhäuser starkgemacht, da sie sich davon eine Belebung der Theodorstraße auch außerhalb der Bürozeiten und neue Kunden für den Stadtteil Rath erhofft hatte. Wie die Bezirkspolitiker die neue Strategie beurteilen, dürfte deshalb spannend werden. Das Gremium kann allerdings zu dem Strategiepapier nur eine Empfehlung abgeben. Über die weitere Entwicklung der Theodorstraße wird am 27. März der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) entscheiden.

Stimmen die politischen Gremien dem Konzept der Verwaltung zu, sollen in den nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung und des APS die ersten Weichen für die Umsetzung gestellt werden. Dazu gehört eine Änderung des Rahmenplans Einzelhandel und die Erstellung von Bebauungsplänen, in denen die Freiflächen als gewerbliche Bauflächen ausgewiesen werden. Große und mittlere Gewerbeflächen sind in Düsseldorf nachgefragt, aber kaum vorhanden.

Wie die Krieger Gruppe mit den geänderten Vorgaben umgehen wird, ist noch offen. Diese hat das rund 13 Hektar große Areal zwischen Theodorstraße und der Autobahn 52 rechtmäßig erworben und kann selbst entscheiden, ob sie das Grundstück bebauen, verkaufen oder einfach nur brach liegen lassen will. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat jedenfalls schon im September gesagt, dass er von Krieger erwarte, dass die städtebauliche Entwicklung nicht weiter verhindert werde.

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