Bürgerschaftliches Engagement Jetzt hat auch Rath ein Lebensmittel-Rad

Rath · An den Verteilstellen werden Obst, Gemüse und Backwaren kostenlos ausgegeben.

 Katharina Linke, Gründerin der Initiative Enjoy the Food, bestückt das Rad in Rath.

Katharina Linke, Gründerin der Initiative Enjoy the Food, bestückt das Rad in Rath.

Foto: Julia Brabeck

Es ist das fünfte Fahrrad der Initiative Enjoy the Food, das nun gegenüber dem S-Bahnhof Rath Mitte direkt am bunten Trafohäuschen aufgestellt wurde. Das Fahrrad ist mit mehreren Kunststoff-Boxen bestückt, in denen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und verpackte Backwaren liegen, die sonst im Müll gelandet wären. Gegen diese Lebensmittelverschwendung wollen die Initiative und ihre Gründerin Katharina Linke vorgehen. Seit September letzten Jahres sind sie tätig und haben bereits 63 Tonnen Lebensmittel vor der Entsorgung gerettet.

Seit sie 15 Jahre alt ist, engagiert sich Katharina Linke gegen Lebensmittelverschwendung. „Ich habe damals in einer Bäckerei gearbeitet und war entsetzt, wie viele Brote täglich in den Müll geworfen wurden.“ Mit dieser Einstellung ist sie nicht alleine. Bereits 150 Mitstreiter engagieren sich in Düsseldorf und den umliegenden Orten, und stetig werden es mehr. Sie sammeln die Lebensmittel bei 40 Kooperationspartnern wie Einzel- und Großhändler ein, verteilen diese auf die Stationen und sorgen für die Sauberkeit der Lebensmittelkisten.

Aus diesen darf sich jeder bedienen. „Unser Schwerpunkt liegt auf der Rettung von Lebensmitteln und deren Wertschätzung und nicht auf der Bedürftigkeit. Allerdings geben wir auch Lebensmittel an Obdachlosenunterkünfte und Flüchtlingsheime ab.“ Aber auch Bürger dürfen die Fahrräder bestücken. Wer beispielsweise in den Urlaub fährt und noch Salat und Gemüse übrig hat, braucht diese nun nicht mehr wegwerfen. „Davon wird bereits reichlich Gebrauch gemacht“, sagt Linke. Ihr Ziel ist es, in jedem der Düsseldorfer Stadtteile eine Verteilstation einzurichten.

„Für Rath haben wir uns jetzt aus rein praktischen Gründen entschieden. Ich habe hier beruflich zu tun und ein großer Kooperationspartner hat hier in der Nähe seinen Standort.“ Fehlen nur noch mehr Rather Bürger, die sich aktiv an dem Projekt beteiligen wollen. Dieses wird inzwischen auch vom Umweltamt der Stadt finanziell gefördert.

Weitere Infos stehen im Internet unter www.enjoy-the-food.de. Dort werden auch weitere Projekte wie der Verteilkühlschrank an der Düsseldorfer Uni vorgestellt.

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