Bäume in Düsseldorf Deiche im Linksrheinischen verlieren immer mehr Bäume

Düsseldorf · Zahlreiche Pappeln wurden bereits gefällt, da sie krank oder beschädigt waren. Nachpflanzungen sind nicht möglich – bis auf wenige Ausnahmen.

 Auf dem Löricker Deich mussten erneut Pappeln gefällt werden, da sie erkrankt waren. Von der alten Allee ist nun nicht mehr viel übrig.

Auf dem Löricker Deich mussten erneut Pappeln gefällt werden, da sie erkrankt waren. Von der alten Allee ist nun nicht mehr viel übrig.

Foto: Christine Höckmann

Der Kahlschlag auf den Deichen im Linksrheinischen geht weiter. In der vergangenen Woche mussten auf dem Löricker Deich zwischen dem Freibad und der Stadtgrenze Meerbusch 30 Hybridpappeln gefällt werden. Die Bäume, die ihre maximale Lebenserwartung schon größtenteils erreicht hatten, waren nach einem Pilzbefall nicht mehr verkehrssicher – das ist aber bei der starken Nutzung der Deichwege durch Spaziergänger und Radler besonders wichtig. Teilweise waren die Bäume auch durch Stürme beschädigt worden. Mit zahlreichen Rückschnitten hat das Gartenamt versucht, die Bäume zu erhalten, das war nun nicht mehr möglich.

Bereits in den vergangenen Jahren mussten schon zahlreiche Bäume auf den Deichen gefällt werden. Pfingststurm Ela hatte viele Bäume so stark geschädigt, dass diese trotz Pflegemaßnahmen nicht zu retten waren. Im Januar 2015 mussten beispielsweise auf dem Niederlöricker Deich 14 Bäume gefällt werden. Im Jahr 2018 waren es mehr als 100 Bäume – trotz Protest und Kritik durch die Bürger. Denn diese werden künftig auf die schönen Alleen vollständig verzichten müssen.

Denn ersetzt werden die Bäume nicht. Laut Deichschutzverordnung der Bezirksregierung ist das Pflanzen von Bäumen auf Deichen nicht erlaubt, da die Wurzeln zur Auflockerung des Erdkörpers führen. Schon ein bei einem Sturm umstürzender Baum könne ein Loch in den Deich reißen und damit den gesamten Hochwasserschutz eines Stadtteils gefährden, gibt der Stadtentwässerungsbetrieb zu bedenken. Dass diese Bedenken berechtigt sind, hatte Pfingstorkan Ela gezeigt, durch den auf den Düsseldorfer Deichen mehr als 30 Bäume komplett entwurzelt wurden. Eine Ausnahme gilt aber für die Sommerdeiche, die keine Hochwasserschutzfunktion erfüllen. In Oberkassel waren deshalb in Höhe des Pappelwäldchens nach der Zerstörung durch Ela Aufforstungen möglich.

Die Düsseldorfer Rheindeiche sind 42 Kilometer lang. Dort und im Deichvorland stehen mehr als 4000 Bäume, die von der Stadt gepflegt werden. Andere Städte wie Monheim haben hingegen vollständig baumfreie Rheindeiche.

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