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Waldfriedhof Gerresheim 1,4 Millionen Euro für Friedhofskapelle

Gerresheim · Das Gotteshaus auf dem unteren Teil des Gerresheimer Waldfriedhofs ist marode. Nun soll es vollständig saniert werden. Für einen ersten Beschluss dazu hat am Dienstag der Bauausschuss grünes Licht gegeben.

 Die Kapelle auf dem unteren Teil des Gerresheimer Waldfriedhofs ist stark sanierungsbedürftig.

Die Kapelle auf dem unteren Teil des Gerresheimer Waldfriedhofs ist stark sanierungsbedürftig.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie ist stark in die Jahre gekommen, die Kapelle auf dem unteren Teil des Gerresheimer Waldfriedhofs. Feuchtigkeit ist ins Gemäuer gedrungen, Grundleitungen sind defekt, Boden und Mauerwerk, geschädigt. Sogar die Decke wird an einer Seite bereits mit Notstützen gesichert, steht unter regelmäßiger Beobachtung eine Statikers.

Deshalb soll die Kapelle umfassend saniert werden. Erste Weichen dafür hat jetzt die Politik gestellt: Im Bauausschuss gaben die Politiker am Dienstag grünes Licht für die Detailplanung des Projektes. Kosten: geschätzte 1,4 Millionen Euro. Dafür soll das Gebäude, das 1907 errichtet und 1963 baulich erweitert wurde, von Grund auf saniert und die Räume neu aufgeteilt werden. Die Sanierung des Gebäudes sei aus organisatorischen Gründen unbedingt notwendig, so die Stadt. Denn es gibt zwar auf dem 33 Hektar großen Gelände des Waldfriedhofs noch einen weiteren Andachtsraum. Nur den Standort im oberen Teil des Friedhofs zu erhalten, würde aber weite und beschwerliche Wege – unter anderem müssen 70 Höhenmeter bewältigt werden – bedeuten. Deshalb soll es im unteren wie im oberen Bereich weiterhin eine Kapelle geben. Einen Neubau hat die Stadt derweil ausgeschlossen: Eine Kostenermittlung habe ergeben, dass dies teurer als eine Sanierung sei, heißt es in dem Papier, über das die Politik jetzt abgestimmt hat. Nach dem Bauauschuss muss noch der Stadtrat am 20. September zustimmen.

Sobald die endgültige Planung für die Sanierung steht, soll das Untergeschoss der Kapelle größtenteils entkernt werden. Die Statik der Decke soll derweil durch einen abstützten Stahlrahmen gesichert werden, die Wände werden neu verputzt, geschädigte Bereiche der Fassade ausgetauscht, das Dach repariert und die Elektrik erneuert. Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, werden Rampen am Eingang angebracht, auch soll es Anlagen für Hörbehinderte geben, ein Blindenleitsystem wird vom Friedhofstor bis zur Kapelle installiert.

Im Inneren wird ein neues Raumkonzept umgesetzt: Statt Kühlzellen, die den ganzen Raum kühlen, werden kompakte Zellen für einzelne Särge im Erdgeschoss eingebaut. Der Aufzug, der vorher zu den Kühlräumen im Keller führte, wird abgebaut. Im Untergeschoss entsteht ein Aufenthaltsraum für Angehörige.

Bis an der Kapelle gebaut wird, dauert es aber noch einige Zeit: Nach der Detailplanung soll die Politik im dritten Quartal 2019 das Geld für die Maßnahmen freigeben, Baubeginn könnte 2020 sein. Für die zwölfmonatige Bauzeit plant die Stadt unterdessen mit einer ungewöhnlichen Ersatzkapelle: Damit weiter Trauerfeiern im unteren Teil des Friedhofs stattfinden können, soll eine beheizbare Zeltkonstruktion, groß genug für 60 Sitzplätze, aufgestellt werden. Die Kühlung werde solange in den Bereich des Hofs der Friedhofsverwaltung verlegt, heißt es.

Der Bau berge aber auch einige Risiken: Als problematisch könnten sich beispielsweise Arbeiten an der Stützmauer zum Hang hin erweisen – genauere Untersuchungen der Statik könnten erst im weiteren Verlauf der Planung angestellt werden.

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