Ausstellung im BBK-Kunstforum Die Neuen sind da

Flingern · Acht Künstlerinnen beweisen im BBK-Forum Experimentierfreude.

 Mit „Between the Lines – Sag mir, wo die Blumen sind“ ist Sabine Krüger mit drei Arbeiten vertreten.

Mit „Between the Lines – Sag mir, wo die Blumen sind“ ist Sabine Krüger mit drei Arbeiten vertreten.

Foto: Marc Ingel

Der renommierte Künstlerinnenverein Gedok A46 hat Nachwuchs bekommen – nicht unbedingt „junges Gemüse“ von der Kunstakademie, es sind schon größtenteils gestandene Frauen, die bereits Karriere gemacht haben, die es aber als Bereicherung empfinden, ihren Weg künftig im Kreise dieser Gemeinschaft zu gehen, die so vielen Arbeitsbereichen ein Forum gibt – von der Buchkunst zur Bildhauerei, von der Illustration bis zur Installation.

„Die Neuen“ können Auszüge ihrer Kunst jetzt im BBK-Forum an der Birkenstraße 47 in Flingern zeigen. Wie Sabine Krüger. Die Belgierin hat sich für drei aktuelle Arbeiten aus ihrer großformatigen Serie „Between the Lines – Sag mir, wo die Blumen sind“ entschieden. Farbschicht für Farbschicht und mit der Linie als strukturgebendes Element verschwinden die Blumen im scheinbar verschwommenen Hintergrund.

In einer anderen Ecke zeigt Cordelia von Klot, wohin ihr Blick aus dem Atelier jeden Tag wandert: auf die Döner-Bude an einer Ecke in Bochum, in der scheinbar nie das Licht ausgeht. Die kleinformatigen, cartoonartigen Porträts bilden fiktive Personen ab, schwört sie, „die ich in meiner Fantasie treffe“. Elena Hill wiederum erzählt mit ihren Fotos Geschichten, von Orten, aber auch Menschen oder einfach nur Augenblicken.

„Narrativ“ bezogen auf einen flüchtigen Moment ist auch die Malerei von Andrea Temming, die Mädchen auf der Schaukel sind für sie wie ein Symbol für Leichtigkeit, womöglich aber auch Leichtsinn, dennoch bleibt die Aussage ausnahmslos positiv. Hilla Hubers abstrakte Zeichnungen wirken ebenso grazil wie fragil, den schemenhaften Effekt erzielt sie durch Graphitpulver.

Den Blick kaum abwenden kann man von den ausdrucksstarken Bildern von Sabine Losacker, die Fotografie und Malerei miteinander verbindet. So erschafft sie verschiedene Wahrnehmungsebenen, in denen Individuen in einem fiktiven urbanen Umfeld seltsam fehl am Platz wirken. Renate Behlas mysteriöse, bisweilen auch obskur wirkende Zeichnungen vervollständigen die Bandbreite an bildhaften Darstellungen, denn Schauspielerin Hanna Werth wird die Besucher der Ausstellung mit visueller Darstellung und nicht zuletzt einem Monolog (“Los:Heimat“) zu beeindrucken versuchen.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 12. Juli, um 19.30 Uhr eröffnet. Die Einführung hält die Kunstwissenschaftlerin Jutta Höfel. „Die Neuen der Gedok A 46“ läuft bis zum 22. Juli (Öffnungszeiten: Fr, Sa, So von 15 bis 18 Uhr).

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