Treffpunkt in Eller Eine Bank, die Menschen verbindet

Eller · Die Bunte Bank ist ein Projekt der Werbegemeinschaft Eller. Sie soll für mehr Zusammenhalt im Stadtteil sorgen.

 Schildermaler Frank Chaki hat die Bunte Bank gestaltet. Er will die Bürger von Eller zum gegenseitigen Kennenlernen einladen.

Schildermaler Frank Chaki hat die Bunte Bank gestaltet. Er will die Bürger von Eller zum gegenseitigen Kennenlernen einladen.

Foto: RP/Dominik Schneider

Eine „Initialzündung“ nennt Ralf Hansen, zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft Individu-Eller, das Projekt, das in den nächsten Wochen im Stadtteil anlaufen soll. Die Bunte Bank hat das Ziel, Menschen, die im Alltag nicht ins Gespräch kommen, zusammenzuführen. „Es geht um einen Erstkontakt, aus dem sich im besten Fall Freundschaften entwickeln können“, sagt Hansen.

Ursprung der Idee ist eine Statistik der Stadt Düsseldorf, die zahlreiche Gebiete untersucht und dabei Räume mit Handlungsbedarf im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich festgestellt hat, unter anderem auch in Eller. Die Werbegemeinschaft hat gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt nach Lösungen gesucht, und ein Teil davon soll die Aktion mit der Bunten Bank sein.

Jürgen Hagendorn, Vorsitzender von Individu-Eller, erklärt das Prinzip: Jeder Bürger kann die Bank bei der Werbegemeinschaft ausleihen und in seiner Nachbarschaft, sei es im Haus oder auf der Straße, zum vorübergehenden Treffpunkt machen. Die Werbegemeinschaft stellt einen Vordruck für Einladungsflyer zur Verfügung, die in der Nachbarschaft verteilt werden können. „Dann kann sich der Initiator auf die Bank setzen und abwarten, wer kommt. Es können Gespräche entstehen, ein Picknick stattfinden oder ein gemeinsames Feierabendbier“, sagt Hagendorn. Das Ausleihen der Bank ist kostenlos. Wie lange die Bunte Bank an einem Ort stehen darf, haben die Mitglieder der Werbegemeinschaft bewusst offengelassen, erklärt Hagendorn.

Er selbst erlebt, dass vor allem an den Hauptstraßen von Eller die Nachbarn sehr wenig voneinander wissen und es kaum Gemeinschaft gibt. „Wir wollen Nachbarschaft fördern – und in diesem Zug die Menschen auch dazu motivieren, sich für ihren Stadtteil einzusetzen“, sagt Jürgen Hagendorn.

Künstlerisch gestaltet wurde die Bank vom Schildermaler Frank Chaki, der sein Atelier im Stadtteil hat. „Das Konzept sollte einfach sein, die Materialien beständig“, erklärt Chaki. Es gab eine Ausschreibung der Werbegemeinschaft, sein Entwurf machte das Rennen. „Come together“ – kommt zusammen, steht in Comicschrift auf der Bank, dazu zweimal der Bergische Löwe: einmal im Rot des Düsseldorfer Wappens, einmal in vielen bunten Farben. „Ich will die Vielfalt der Menschen in Eller ausdrücken und somit jeden einzelnen einladen, sich auf die Bank zu setzen“, sagt Chaki.

Der Öffentlichkeit wurde das Projekt auf dem Künstlermarkt im Oktober vorgestellt. Das Interesse war groß. „Wir hatten viele Leute da, die sich vorstellen konnten, die Bunte Bank auszuleihen“, erzählt Ralf Hansen. Genaue Termine, wann die Bank wo stehen wird, gibt es aber noch nicht. „Wir hoffen, dass das Projekt im Stadtteil schnell bekannt wird und die Leute unser Angebot annehmen“, so der zweite Vorsitzende. So wird die Bank auch bei der Aktion Eller glüht der Werbegemeinschaft vorgestellt, bei der im Advent verschiedene Händler die Bürger zum gemütlichen Beisammensein in ihre Geschäfte einladen.

Ralf Hansen betont, wie wichtig die Bank für Eller ist: „Jugendliche sind nur noch über das Handy im Kontakt, Senioren vereinsamen immer öfter. Wer die Bunte Bank sieht, ist eingeladen, sich hinzusetzen und sich einfach auf die Leute einzulassen, die das auch tun.“ Auch Künstler Frank Chaki hofft, mit seiner Arbeit dem Stadtteil etwas Gutes getan zu haben. „Eller hat weniger Treffpunkte als andere Viertel. Ich hoffe daher, dass die Bank Anlaufstelle für Menschen wird, die bereit sind, sich auf ihre Nachbarn einzulassen und so für mehr Kontakt im Viertel zu sorgen.“

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