Brauchtum Zwei Kämpfer für das Ehrenamt ausgezeichnet

Eller · Manfred Peter und Wolfgang Liembd erhalten den Ritter-Gumbert-Orden.

 Im Gemeindesaal der Schlosskirche trafen sich Michael Baumgarten (v.l.), Wolfgang Liembd, Manfred Peters und Herbert Prickler.

Im Gemeindesaal der Schlosskirche trafen sich Michael Baumgarten (v.l.), Wolfgang Liembd, Manfred Peters und Herbert Prickler.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Kurz bevor im November die elfte Jahreszeit losgeht, werden in vielen Brauchtumsvereinen wieder die Sorgen um Nachwuchs deutlich. Zwei Persönlichkeiten aus dem Stadtbezirk 8, die sich in den vergangenen Jahrzehnten für die Brauchtums- und Ehrenamtspflege eingesetzt haben, wurden dagegen am vergangenen Samstag bei der Verleihung des Ritter-Gumbert-Ordens für ihr Engagement ausgezeichnet. 120 Karnevalisten und Brauchtumsfreunde besuchten die von den Hötter Jonges aus Eller organisierte Veranstaltung im Gemeindesaal der Mirjam-Kirche in Eller.

Es war die bereits 40. Ordenszeremonie der Hötter Jonges – und sie verliehen diesmal gleich zwei Orden. „Sowohl unsere Vorstandsmitglieder als auch die bisherigen Ordensträger konnten keinen Favoriten bestimmen“, sagt Michael Baumgarten, Vorstand der Hötter Jonges. Da die Verleihung im vorigen Jahr aus organisatorischen Gründen ausfallen musste, habe man sich kurzfristig entschlossen, zwei Orden zu vergeben. „Die beiden haben in ihren Stadtteilen über viele Jahre sehr viel bewegt und initiiert“, sagt Baumgarten über die Ordensträger. Im Zusammenführen von Menschen in den beiden Stadtteilen seien die beiden große Klasse, so Baumgarten während der Veranstaltung. Dass die beiden Preisträger nicht aus Eller kommen, störte die Karnevalsgesellschaft nicht: „Wir freuen uns riesig, dass es im Stadtbezirk so engagierte Persönlichkeiten gibt.“

Bei den offiziell per Schwert zum Ritter Gumbert geschlagenen Ordensträgern war die Freude groß. „Ich freue mich riesig über die Auszeichnung“, sagt Manfred Peter. Schließlich sei er aus der Mitte der bisherigen Ordensträger vorgeschlagen worden. „Auch für mich ist das natürlich eine große Ehre“, stimmt ihm Wolfgang Liembd zu. Während Peter 15 Jahre lang Vorsitzender des Unterbacher Heimatvereins war und nun deren Ehrenvorsitzender ist, ist Liembd im Schützenwesen verwurzelt. Seit vielen Jahren leitet er die Lierenfelder Schützen, ist seit Jahrzehnten im Schützenverein aktiv und zudem langjähriger Kirchenvorstand.

Was die beiden eint, ist das große Engagement, ihre jeweiligen Ehrenämter der jüngeren Generation  schmackhaft zu machen. „Am Anfang habe ich auch gedacht, dass ich gar kein Vereinsmensch bin, aber da habe ich mich wohl getäuscht“, sagt Peter lachend, der aufgrund seines Engagements bereits von den Unterbachern als „Bürgermeister von Unterbach“ bezeichnet wird. „Die größte Herausforderung, mit der wir kämpfen, ist natürlich, das Ehrenamt und Brauchtum an junge Leute weiterzugeben“, sagt Liembd.

Bei ihren Dankesreden betonten beide die große Unterstützung in den vergangenen Jahren. „Als Vorsitzender hatte ich immer die Rückendeckung meiner Schützen, die mich sehr motiviert haben“, sagt Liembd. Auch Peter stimmt ihm zu: „Man hat immer viele Termine und Einladungen, dabei erfährt man viel Wertschätzung.“ Das Team, sein Unterbacher Heimatverein, spiele daher die Hauptrolle in all den Jahren des Ehrenamtes.

Und wie es mit ihren Zukunftsplänen ausschaut? Da möchte es Peter mit aktiven Ämtern ruhiger angehen lassen. Seinen kompletten Rück­zug möchte der Unterbacher aber nicht verkünden: In diesem Jahr organisiert Peter wieder den Unterbacher Weihnachtsmarkt. „Ich kann schlecht nein sagen. Wenn mein Rat gebraucht wird, bin ich da“, sagt er. Auch Liembd will weiter in Lierenfeld aktiv sein, schließlich befinde sich das Brauchtum in einer wichtigen Zeit des Umbruchs.

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