Benrath Kulturkreis stellt Werke von Carolin Eidner aus

Benrath · Figuren auf Seide, grafisch strenge Element aus Styropor und Plastik, frei Schwebendes und Bodenständiges, filigranes und stabiles Material - der Benrather Kulturkreis präsentiert Werke der Künstlerin Carolin Eidner. Am Sonntag wurde ihre Ausstellung "Horizon after D (.dracula)" in der Orangerie von Schloss Benrath eröffnet.

 Künstlerin Carolin Eidner (l.) und Kuratorin Leonie Runte vor dem Werk mit dem Namen Party Delay.

Künstlerin Carolin Eidner (l.) und Kuratorin Leonie Runte vor dem Werk mit dem Namen Party Delay.

Foto: Anne Orthen

"Weder Dracula noch Landschaftsmalerei ist zu sehen", heißt es in der kurzen Beschreibung zur Ausstellung. "Horizon After D" konstruiere vielmehr tiefgreifende Querverweise. "Dracula ist für mich ein mythisches Gleichnis für Zustände von der Dunkelheit zum Licht", erklärt die Künstlerin. Die stellvertretende Vorsitzende des Kulturkreises, Rita Mie, freut sich sichtlich, dass Kuratorin Leonie Runte Eidner und ihre Werke nach Benrath geholt hat. "Frau Eidner war sofort begeistert. Sie sagte, dass sie die Räumlichkeiten total weiblich finde, sagt Mie. Dabei weist sie auf die kostbare Deckenmalerei mit den Göttinnen Diana und Venus und zahlreiche Fresken, die den Raum zieren.

Carolin Eidners Installationen korrespondieren mit der Umgebung; deshalb ist ihr das Umfeld wichtig. Sie möchte ein Gesamt-Kunstwerk gestalten. "Ich möchte Anregung zelebrieren, dabei ist mir das Material zweitrangig", erklärt die Künstlerin. Da sei ihr auch die als Hobbymaterial tabuisierte Seidenmalerei recht. Das überdimensionale Seidentuch schafft im ersten Raum eine eindrucksvolle Szene. Es ist gestaltet mit Rock'n'Roll tanzenden Pärchen. Gehalten von transparenten Nylonfäden schwebt es im Raum, das andere Ende ergießt sich auf den Boden. Eingerahmt ist das Element von einem weiß lackierten Holzrahmen, davor eine grafische Skulptur aus weißem Styropor und transparentem Glas. "Der weiße Rahmen hat Portalfunktion", erklärt Kuratorin Leonie Runte. Unter dem opulenten Deckengemälde des zweiten Raumes installierte die Künstlerin Elemente aus den gleichen Materialien.

Die Objekte unterscheiden sich jedoch in Gestaltung und Anordnung. "Das Alte korrespondiert mit dem Neuen. Von der Decke schauen sie herunter, was passiert. Die Seidenarbeiten in ihrer Feinheit gefällt mir. Die Ausstellung ist sehr vielschichtig", sagt Besucherin Nicole Hörschgen.

Carolin Eidner wurde im vergangenen Jahr als erste europäische Künstlerin mit dem Maiami Beach Nada-Award ausgezeichnet. Geboren wurde die Künstlerin 1984 in Berlin. Sie lebt in Düsseldorf. Eidner studierte in der Kunstakademie der Landeshauptstadt bei Professor Rosemarie Trockel, außerdem in Bonn und Wien. "Ich möchte berühren, Energie freisetzen, Freiheit ausloten und mich selbst überraschen", formuliert sie gut gelaunt ihre Intension.

Zu sehen sind ihre Kunstwerke in der Orangerie des Schlosses, Urdenbacher Allee 6, noch bis zum 10. Juni, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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