Jubiläen Diese Karnevalsvereine feiern 2019 jecke Jubiläen

Düsseldorf · Die jecken Tage beginnen. Dazu gibt es ein paar närrische Jubiläen.

 Karneval wäre nicht Karneval ohne die närrischen Zahlen. Auch für die aktuelle Session gibt es jecke Jubiläen mit Schmunzel-Garantie.

Düsseldorfer Narrencollegium Sie kommen immer so ernst daher im schwarzen Talar und mit nachgemachtem Doktorhut, die Mitglieder des Düsseldorfer Narrencollegium. Dabei gehören die Jecken, die in dieser Session ihr 6x11-Jubiläum feiern, zu einem ausgesprochen fröhlichen Verein. Als Wappentier gewählt haben sie die Eule, Symbol für närrische Weisheit. Gegründet wurde das Narrencollegium zu Christi Himmelfahrt 1952. Zunächst hieß die Gesellschaft Narrenakademie. Aber da gab es Ärger um den Namen mit der Dülkener Narrenakademie, deren berühmtester Dr. humoris causa Goethe war. Deshalb die Umbenennung – das gab Frieden mit den Dülkenern, die dann sogar bei der ersten Sitzung 1953 die Patenschaft übernahmen. Das Motto des Collegiums fortan: Karneval auf hohem Niveau, keine flachen Witze, sondern hintergründiger Humor, Narretei, bei der das Denken ausdrücklich erwünscht ist. Präsident ist der erst 20-jährige Dennis Vobis.

Niederkasseler Tonnengarde Die Niederkasseler Tonnengarde feiert in dieser Session ihr 11x12-jähriges Bestehen. Nach ihrer Krise vor 14 Jahren, als der Verein kaum noch Mitglieder hatte und fast in der Versenkung verschwunden wäre, haben sich die linksrheinischen „Buren“ mittlerweile prächtig erholt, gehört die Tonnengarde heute zu den stärksten Jeckenvereinen in Düsseldorf. Zwei Mal stellten sie in den letzten Jahren die Venetia, einmal den Prinzen. Zu verdanken haben sie den Aufschwung ihrem umtriebigen Geschäftsführer Dino Conti Mica und dem Präsidenten Karl-Hans Danzeglocke. Weit über Düsseldorf bekannt sind die Narren durch ihr Tonnenrennen am Karnevalsonntag. Es fand zum ersten Mal 1887 statt mit einer „Schörskar“ (keine Schubkarre) und machte den Bauern so viel Spaß, dass sie es seither jedes Jahr wiederholen, längst mit prominenter Beteiligung in der Landeshauptstadt.

Rot-Weiss-Gold Jubiläum feiern auch die Jecken von Rot-Weiss-Gold: 9x11 Jahre. Bei ihrer Gründung in einem Cafe auf der Citadellstraße hießen sie zunächst „Närrische Mödköttel“. Nach dem Krieg wurde wegen des Namens Hohn und Spott über sie ausgegossen. Nach heftigen Diskussionen fiel die Wahl auf den heutigen Namen. Die DKG Rot-Weiss-Gold ist derzeit an der Spitze ein Familienbetrieb. Wolfgang Dobbertin ist seit 17 Jahren Präsident, seine Frau Christine 1. Vorsitzende. Die Dreifarben-Jecken sind ein starker, wenn auch nicht mitgliedsstarker Verein, der ein gewichtiges Wörtchen mitredet im Düsseldorfer Karneval. Derzeit hat Rot-Weiss-Gold rund 40 Mitglieder. Christine Dobbertin warnt seit Jahren vor dem Spaltpilz im Düsseldorfer Karneval: immer neue kleine Vereinsgründungen. Sie sagt: „Überlegt euch, ob es nicht sinnvoller ist, sich einem gestandenen und finanziell gesunden Verein anzuschließen.“

GKG Düsseldorfer Uzbröder Die GKG Düsseldorfer Uzbröder (der Name kommt von „veruzen“, auf die Schippe nehmen) feiert seit 8x11 Jahren Karneval. Einer ihrer bekanntesten Präsidenten war Karl Reismann, der spätere Düsseldorfer Jecken-Chef. Später übernahm Horst Gentsch, nebenher Leiter des Rosenmontagszuges. 11 Jahre amtierte er, bis 1997, die Sitzungen des Vereins gehörten in dieser Zeit zu den Highlights des Düsseldorfer Karnevals.

Unzufrieden waren nur die Damen, denn die Uzbröder blieben zunächst ein reiner Männerverein. 1972 organisierten sie sich selbst und gaben sich nach einem damals beliebten Getränk den Namen „Bommi Prumme“. Nach einer Satzungsänderung im Jahr 2009 öffnete sich der Verein auch den Frauen. Das führte zu einem Eklat. Aus Protest traten langjährige Vereinsmitglieder aus. Den Verlust haben die Uzbröder längst durch den Beitritt vieler Damen ausgeglichen. Seit eineinhalb Jahren ist Manuel Nelz Präsident.

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