Aktion Der "Sommernachtstraum" komplett aus Zucker

Düsseldorf · Zehn Jahre treibt ihn der "Sommernachtstraum" von Shakespeare schon um. Immer wieder hatte Georg Maushagen Ideen, wie man diese Komödie aus dem Jahr 1595 rund um Verzauberungen, Irrungen, Wirrungen und Verwechslungen in ein szenisches Bild aus Zucker umsetzen könnte. Jetzt hat es geklappt - passend zum 450. Geburtstag des Dramatikers.

 Zwei Meter hoch ist der Pavillon mit seinen sechs Etagen, den Zuckerbäcker Georg Maushagen für eine Ausstellung in Thüringen hergestellt hat.

Zwei Meter hoch ist der Pavillon mit seinen sechs Etagen, den Zuckerbäcker Georg Maushagen für eine Ausstellung in Thüringen hergestellt hat.

Foto: Bretz

Zehn Jahre treibt ihn der "Sommernachtstraum" von Shakespeare schon um. Immer wieder hatte Georg Maushagen Ideen, wie man diese Komödie aus dem Jahr 1595 rund um Verzauberungen, Irrungen, Wirrungen und Verwechslungen in ein szenisches Bild aus Zucker umsetzen könnte. Jetzt hat es geklappt - passend zum 450. Geburtstag des Dramatikers.

Der Zuckerbäcker von der Jülicher Straße hat einen sommerlich-hellen Pavillon, wie er im "Sommernachtstraum" auch stehen könnte, aus 100 Kilo Spezialzucker hergestellt. Er wird in den nächsten beiden Tagen verpackt und geht auf Reisen: Das Museum Schloss Altenburg in Thüringen zeigt den Maushagen-Pavillon bis August. Die passende Ausstellung dazu stammt auch von dem Düsseldorfer, die er aber schon im Jahr 1998 entwarf. Es ist die "Jülicher Hochzeit". Die fand im Jahr 1585 statt, als Jacobe von Baden und Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg sich das Ja-Wort gaben. Analog dazu baute Maushagen 1998 für eine Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum diese Feier mit vielen Elementen aus der Jagd oder von der Hochzeitsfeier nach. Die einzelnen Teile konnte er einlagern und hat sie seitdem immer mal wieder an andere Museen vermietet - so wie jetzt in Altenburg. Und weil es im "Sommernachtstraum" vermutlich auch um eine Hochzeit ging, konnte Maushagen nun endlich seinen Zucker-Traum realisieren und bot dem Museum den zwei Meter hohen Pavillon als "Draufgabe" zur Jülicher Hochzeit an. Einen Monat hat er für Zeichnung, Design und Statik gebraucht, drei Monate für den Bau des Kunstwerks, auf dem 30 handgefertigte Figuren - Posaunenspieler, Putten, die Hauptdarsteller Oberon und Titania, Zettel oder Puck - installiert werden.

Als Material hat Maushagen Tragant-Zucker, ein Baumharz verwendet. Es ist lange haltbar, aber nicht essbar. "Da würden sich alle die Zähne dran ausbeißen." Entscheidend ist, dass alle Teile stabil sind und vor allem den Transport nach Thüringen überstehen. Für alle Fälle nimmt Maushagen ein Reparatur-Set mit nach Altenburg.

(ak)
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