Autogrammstunde in Düsseldorf DEG-Spieler singen Weihnachtslieder

Düsseldorf · Mit tief in das Gesicht gezogenen Mützen sitzen die DEG-Spieler auf einer schmalen Bank im Hüttenzauber neben der Eisbahn am Gustaf-Gründgens-Platz und geben Autogramme. Der eine schaut etwas fröhlicher drein, der andere scheint mit den Gedanken ganz weit weg.

Spieler singen Weihnachtslieder
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Und dennoch nehmen sich alle Spieler, Trainer Christian Brittig und sogar Manager Walter Köberle Zeit für ihre Fans, die ihnen anscheinend auch in den eher schweren Stunden erhalten bleiben.

Rund 400 Anhänger wollten ein Autogramm ihrer Topstars oder auch einfach nur ein kleines Schwätzchen halten. Das war allerdings schwierig, denn weihnachtlich ging es im Hüttenzauber eher nicht zu. Dieter Bohlen, Elvis oder andere eintönige Aprés-Skihütten-Songs liefen ziemlich laut im Hintergrund. Weihnachtlich wurde es erst später, als die Jungs endlich raus aufs Eis gingen, um dort gemeinsam mit dem Chor der Stadtwerke Klassiker wie "O Du Fröhliche", "Kling Glöckchen" und "Alle Jahre wieder" zu trällern.

Ob das der Mannschaft wirklich gefiel, wurde nicht klar. Der ein oder andere Gesichtsausdruck ließ daran zweifeln — gibt es gerade doch auch ganz andere Probleme, die die Spieler bewegen: Die Mannschaft steht ganz hinten in der Tabelle, die Play-Offs scheinen in weiter Ferne, viele Top-Spieler sind krank. "Wir geben dennoch weiter alles, unsere Einstellung stimmt absolut", sagte Stürmer Niki Mondt. Über den Ansturm der Fans freute er sich besonders. "Es ist immer schön, wenn man Zuspruch und Anerkennung erfährt."

Deshalb galt der Abend auch wirklich den Fans. "Ich habe von jedem Spieler eine Karte mit Unterschrift", sagte Peter Pawlak. Er geht seit Ewigkeiten zu fast jedem Heimspiel. "Gerade jetzt muss man zeigen, dass man zu seiner Mannschaft steht. Denn die Spieler kämpfen wirklich", sagte er. "Den Siegeswillen vermisst man beispielsweise bei der Fortuna." Das finden auch die Düsseldorfer Yvonne Kiefer und Benjamin Bogler, die mit ihrem vier Monate alten Sohn Luca zu den Heimspielen gehen. "Man kann nicht nur gehen und jubeln, wenn die Mannschaft gewinnt."

Genau wegen dieser Fan-Treue wagten sich die Spieler also gestern aufs Eis — leider ohne Schlittschuh und Ausrüstung. Dafür mit kräftiger Stimme. Den ein oder anderen schiefen Ton verzieh man ihnen. Für Chorleiter Carlos Reigadas war der Auftritt eine Premiere: "Eine gemeinsame Probe hatten wir nicht, aber klappt doch alles." Nach dem kurzen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt ging für die Spieler der Ernst schnell weiter. Beim nächsten Spiel morgen gegen Ingolstadt wollen sie gewinnen und vom letzten Platz der Tabelle weg — es wäre ihnen zu wünschen. Christine Wolff

(cwo)
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