Lokalsport Punkt hilft Fortuna II nicht weiter

Düsseldorf · Im Abstiegskampf wäre ein Sieg gegen den Mitkonkurrenten 1. FC Köln II enorm wichtig gewesen. Die Düsseldorfer enttäuschen aber auch im rheinischen Derby in der Offensive und strahlen zu wenig Torgefahr aus.

Freud und Leid liegen oftmals nah beieinander. Das trifft auch auf die derzeitige sportliche Situation von Fortuna Düsseldorf zu. Grenzenlose Freude bei der ersten Mannschaft, Ernüchterung bei der Zweitvertretung. Denn während die Profis in Dresden den Aufstieg in die Bundesliga feierten, kam die U23 zeitgleich im rheinischen Derby gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln nicht über ein 0:0 hinaus - im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga West viel zu wenig.

So wirklich viel Freude über den Aufstieg der Profis wollte unter den 193 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion nicht aufkommen, zu bedrohlich ist die Lage für die "Zwote". Vor der Pressekonferenz schaute Interimstrainer Jens Langeneke gebannt auf sein Smartphone und checkte die weiteren Resultate. Seinem Blick war weitere Ernüchterung anzusehen, denn der Bonner SC siegte in Erndtebrück und steht somit bei zwei Spielen weniger bereits zwei Zähler vor Düsseldorf.

Fortuna II hatte in den 90 Minuten zuvor ihre Hausaufgaben erneut nicht erledigt, denn ein Sieg gegen die ebenfalls bedrohten Kölner wäre Pflicht gewesen, um den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand zu halten. Den Willen und Kampfgeist, endlich mal wieder einen Dreier einzufahren, kann man den Düsseldorfern nicht absprechen. "Mit den Basics meiner Mannschaft war ich zufrieden. Die Arbeit gegen den Ball muss bei uns in der aktuellen Situation an allererster Stelle stehen", resümierte Langeneke. Das hatte sein Team auch über weite Strecken gut umgesetzt: Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Insgesamt war der FC einem Treffer etwas näher, der erfahrene Roman Prokoph hatte die Führung mehrfach auf dem Fuß.

Die Düsseldorfer hingegen näherten sich dem Kasten des FC nur mit Distanzschüssen. Muhayer Oktay schlenzte den Ball knapp am langen Eck vorbei (68.), Moritz Montag verfehlte das Ziel ebenfalls (40./83.). Dass ausgerechnet ein Defensivspieler die meiste Torgefahr ausstrahlte, ist bezeichnend für Fortunas Offensivschwäche. Shunya Hashimoto blieb wieder einmal wirkungslos, der für ihn eingewechselte Tarsis Bonga belebte das Angriffsspiel der Fortuna zwar, wirklich zwingende Aktionen gelangen aber auch ihm nicht. "Dass wir uns im Spiel nach vorne schwertun, wissen wir nicht erst seit gestern", sagte Langeneke. Viel Zeit, um daran zu arbeiten, bleibt aber nicht mehr. Es bleiben nur zwei Spiele, um den drohenden Abstieg abzuwenden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort