„Schwänzkesessen“ der Niederkasseler Tonnengarde Herrenveranstaltung mit Ausnahmen

Düsseldorf · Die Tonnengarde Niederkassel lud ihre Förderer zum „Schwänzkes-Essen“.

(schk) Gleich mehrfach schallt ein dreifaches „Trän drop“ sowie „Düsseldorf Helau“ durch das rustikale Ambiente des Alten Kornhauses der Brennerei Schmittmann in Niederkassel. Zahlreiche Gäste des jecken Brauchtums, darunter Karnevalsurgestein Jobsi Driessen, Ex-Prinz Josef Hinkel sowie Bürgermeister Friedrich Conzen waren der Einladung der Niederkasseler Tonnengarde zum traditionellen Schwänzkes-Essen gefolgt und wurden von Tonnengarde-Präsident Karl Hans Danzeglocke begrüßt. „Wir haben rund 250 Einladungen verschickt, letztlich weiß man aber nie, wie viele Zeit haben und kommen können, so hat beispielsweise das Prinzenpaar Axel I. und Venetia Jula krankheitsbedingt absagen müssen“, sagte Tonnengarde-Geschäftsführer Dino Conti Mica. Auch Karnevalsrepräsentanten aus Mönchengladbach, Rheydt und Köln standen auf der Gästeliste.

Um den Brauch des Schwänzke-Essens ranken sich manche Legenden. So wird im Dorf erzählt, dass nach dem Krieg Tonnengarde-Präsident und Kassierer höchstpersönlich den Mitgliedsbeitrag kassierten und bei der Gelegenheit von Gertrud Hüttemann stets so gut verköstigt wurden, dass sie einmal statt eines Blumenstraußes Schweineschwänze von Metzger Paul Geerts mitbrachten. Die wurden dann umgehend zur „Stätzkessupp“ verarbeitet. Seitdem gilt Gertrud Hüttemann als „Mutter des Schwänzke-Essens“, zum dem heute Freunde, Gönner und Sponsoren der Tonnengarde als Dank für die Unterstützung eingeladen werden.

Es ist zwar eine reine Herren-Veranstaltung, doch gibt es Ausnahmen. So durfte Tonnenbauer Frank Schürmann, den ein Fußbruch zwang, neben einer klassischen auch eine orthopädische Klompe zu tragen, seine Tonnenbäuerin Brinja-Lara Eisenstein samt Adjutantinnen mitbringen. Mit Thea Ungermann, Geschäftsführerin der Schumacher-Brauerei, sowie Sonja und Vera Schmittmann, die das Alte Kornhaus zur Verfügung stellen, sind auch einige Damen unter den Sponsoren, die vom Tonnenbauernpaar mit Orden belohnt werden. Ob Bernhard Lück von der KG Spiesratze seine Präsidentin Ingrid Rüther vertreten musste oder durfte, blieb unklar. „Auf jeden Fall wäre sie zwischen all den Männern aufgefallen und hätte der Veranstaltung gut zu Gesicht gestanden“, so der Oberbaurat.

Spontan entwickelt sich zwischen Tonnenbäuerin Brinja-Lara, dem Vorsitzenden Heinz Schmalbach und Tonnenbauer Frank eine Art Büttenrede um eine verschwundene Pritsche als flotter Dreier. Weitere Programmpunkte waren die Ernennung von Jörg Mühlen, Geschäftsführer der Awista zum Ehrenknecht, wobei Tobias Jülich die Laudatio hielt. Die gute Laune auf die Spitze trieb Kabarettist und Karnevalist Bernd Stelter, der für seine Pointen viel Applaus bekam.

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