Schulneubau in Düsseldorf Neue Realschule kostet 55 Millionen Euro

Düsseldorf · Die weiterführende Schule an der Borbecker Straße soll im nächsten Jahr ihren Betrieb aufnehmen, zunächst nur mit den 5. Klassen. Später sollen dort rund 540 Schüler in vielseitig nutzbaren Räumen unterrichtet werden.

Die neue Realschule an der Borbecker Straße soll aus fünf zusammenhängenden Baukörpern und einer frei stehenden Turnhalle bestehen.

Die neue Realschule an der Borbecker Straße soll aus fünf zusammenhängenden Baukörpern und einer frei stehenden Turnhalle bestehen.

Foto: IDR

Die Bauarbeiten für eine neue Realschule an der Borbecker Straße liegen im Zeitplan. Im September wurde der Grundstein gelegt und nun konnte das Richtfest gefeiert werden. Zum Schuljahr 2024/25 soll der Betrieb mit den ersten 5. Klassen aufgenommen werden und die Schule jedes Jahr um einen weiteren Jahrgang anwachsen. Eine Anmeldung an die neue Einrichtung wird im Januar möglich sein. Dann soll auch die neue Schulleitung feststehen.

Ein von der Bezirksregierung für die Schule eigens zusammengestelltes Schulgründungsteam erarbeitet zurzeit ein pädagogisches Konzept, welches insbesondere Offenheit, moderne Lern- und Lehrmöglichkeiten sowie die enge Einbindung der Schule in die umliegende Stadtgemeinschaft hervorheben soll. Die Leitidee der Realschule Borbecker Straße ist „Erste Clusterschule der beruflichen Kooperation: Wir leben Vielfalt!“ zu werden.

Insgesamt werden 55,5 Millionen am Standort investiert. Umgesetzt wird das Bauvorhaben von den Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR AG). Auf drei Etagen und rund 7900 Quadratmetern Fläche entstehen in dem neuen Gebäude insgesamt 18 Unterrichtsklassen. Die Klassen der dreizügigen Realschule werden in sogenannten Clustern angeordnet. Dabei handelt es sich um zusammenhängende Bereiche für die jeweiligen Klassen einer Jahrgangsstufe. Zu den Clustern gehört neben den Klassenräumen auch eine Mitte, die als vielseitig nutzbare Fläche auch Platz für Begegnungen bietet. Zudem erhalten die Cluster über ein direkt angrenzendes Treppenhaus einen Zugang zum Schulhof.

Darüber hinaus erhält die Schule außerunterrichtliche Bereiche für Ganztag und Inklusion, Fachklassen, einen Verwaltungsbereich, eine Aula, eine Pausenhalle sowie eine Mensa. Die Zweifachsporthalle mit angegliederter Hausmeisterwohnung, Umkleiden und Geräteräumen wird insgesamt rund 1800 Quadratmeter umfassen und als eigenständiges Gebäude mit getrennter Zugänglichkeit für Schul- und Vereinsnutzung errichtet. Die Flachdächer der beiden Gebäude werden begrünt.

Die Realschule an der Borbecker Straße, die Platz für rund 540 Schülerinnen und Schülern bietet, wird die 14. Realschule in Düsseldorf und die erste im Stadtbezirk 6 werden. „Damit sind dann im Bezirk 6 alle Schulformen vertreten. Schulwege werden kürzer und sicherer, da nicht mehr der Stadtbezirk verlassen werden muss“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller. Bislang hatten sich immer 180 Jugendliche aus den vier Stadtteilen Rath, Unterrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich an eine Realschule in einem anderen Bezirk anmelden müssen. „Der Bedarf nach der neuen Schule ist also da. Und wir entlasten damit auch andere Schulen“, sagt Keller. Die Realschule sei eine stark nachgefragte Schulform und die Realschule Borbecker Straße ein gutes Beispiel für das ambitionierte Schulbauprogramm der Stadt.

Am Standort Borbecker Straße hat sich bis 2014 die Kartause-Hain-Hauptschule befunden, in deren Räume später zeitweilig Flüchtlinge untergebracht wurden. Eigentlich war geplant, dass dorthin das jüdische Albert-Einstein-Gymnasium hinziehen soll. Die jüdische Gemeinde hat aber aus Sicherheitsaspekten von den Plänen Abstand genommen, sodass der Standort wieder frei wurde. Der Abriss des alten Schulgebäudes wurde beschlossen, da diese nach Einschätzung der Verwaltung aus wirtschaftlichen und schulorganisatorischen Gründen nicht mehr geeignet waren.

Ursprünglich war der Bau der neuen Realschule an der Herdecker Straße zwischen Rath und Unterrath geplant gewesen. Dieser Standort wird nun ebenfalls für neue Entwicklungen frei. Dort soll die Franz-Marc-Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“, die bislang am Lobachweg in Gerresheim untergebracht ist, einen Neubau erhalten. Zudem sollen eine Dependance der Jan-Wellem-Förderschule mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung und eine inklusive Kita einziehen.

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