„Frei Day“ an Grundschulen Freitags ist unterrichtsfrei - Tag für Nachhaltigkeit

Oberbilk · Im Lernformat „Frei Day“ sollen Kinder in Düsseldorf eigenständig Lösungen für Zukunftsfragen finden. Dafür fällt am Freitag der Unterricht nach Plan aus.

Naturbegegnung während der Zukunftswerkstatt mit Christoph Klingenhäger am FGZ Sonnenstraße mit Kinder der Klasse 3a.

Naturbegegnung während der Zukunftswerkstatt mit Christoph Klingenhäger am FGZ Sonnenstraße mit Kinder der Klasse 3a.

Foto: Döring, Olaf (od)

Die Kinder des Familiengrundschulzentrums an der Sonnenstraße haben sich seit Ostern mit den 17 globalen Zielen der Vereinten Nationen beschäftigt. Die Vorstellung der Ergebnisse in der Zukunftswerkstatt diente nun als Startpunkt für den sogenannten „Frei Day“ — so heißen die Freitage im kommenden Schuljahr, an denen ein Unterricht der ganz anderen Art stattfinden wird.

Die Kinder erarbeiten an diesem „Frei Day“ Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. Kompetenzen wie selbstständiges Lernen, kreative Gestaltung und gemeinsames Handeln stehen dabei im Zentrum, da sie im Lehrplan vorgegeben werden, aber nach Einschätzung der Schule im Unterricht zu kurz kommen.

Verschiedene Stationen standen jetzt für die Zukunftswerkstatt auf dem Schulhof. „Das sind alles Kooperationspartner, die für Aktionen am ,Frei Day‘ infrage kommen“, sagte Rektor Kornelius Knettel, denn am „Frei Day“ sollten die Lehrkräfte in den Hintergrund treten, damit die Kinder eigenständig Lösungen für Zukunftsfragen finden.

Am Stand für Naturbegegnung von Christoph Klingenhäger lernten die Schüler im Direktkontakt verschiedene Tiere wie Esel und Hühner kennen. „Wir reden alle immer von Umweltschutz. Wir können nur das schützen, was wir kennen und verstehen“, sagte Klingenhäger.

Auch der Bau von Insektenhotels am Stand der Naturschutz-Jugend trug etwas zur Artenvielfalt bei. Babara Steinrück beschäftigte sich derweil mit dem „Bauernhof im Koffer“, also mit Umweltschutz bei der Lebensmittelproduktion. Sie klärte über Jahreszeiten und Produktionswege auf und sensibilisierte Kinder für die Lebensmittelwertschätzung. An anderen Stationen ging es um Mülltrennung und Recycling.

Beim Trommelworkshop erklärte Jimas Sawidi, dass Girots Bewahrer der Geschichte sind. Damit vertritt er wie das Forum Freies Theater, das die Kinder zu Aktionen animierte, das globale Ziel, kulturelle Vielfalt zu bewahren. Im Wasserspiel machte die Organisation „Plan“ auf das globale Ziel sauberes Wasser aufmerksam. Das Kinderrechtequiz vom Kinderschutzbund behandelte unter anderem das 16. Ziel: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Auch die Schulhof-Umgestaltung konnten die Kinder mitplanen. „Das ist politische Bildung. Damit lernen die Kinder von Beginn an: Wenn ich mich einbringe, dann passiert auch etwas“, sagte Nadine Haßlöwer, die für das Institut für soziale Innovationen arbeitet.

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