Talentschau in Düsseldorf-Benrath Das Schloß-Gymnasium kann auch Kunst

Benrath · In einer besonderen Kunstausstellung zeigten die Schüler, dass ihre Talente weit über den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt des Gymnasiums hinausreichen.

Bei der „Art Night“ präsentierten Schülerinnen Kulinarisches sowohl in nicht genießbarer Form (Kunstwerke) als auch für den Gaumen (Büffet).

Bei der „Art Night“ präsentierten Schülerinnen Kulinarisches sowohl in nicht genießbarer Form (Kunstwerke) als auch für den Gaumen (Büffet).

Foto: Ralph Kohkemper

Mit seiner naturwissenschaftlichen Ausrichtung wirbt das Schloß-Gymnasium oft für sich. Aber es kann auch Kunst. Ables- und einsehbar an der neuerlichen Auflage der Art Night, einer allerdings eher spätnachmittäglich beginnenden Schau über all das, was in Fächern wie Kunst und Musik erarbeitet und erstellt wurde. Hunderte Werke wurden in der Schulaula präsentiert. Und das sei nur eine Auswahl aus dem laufenden Jahr, sagte Kunstlehrerin Dr. Anka-Ileane Beer, unter deren Leitung das Projekt stand.

Vor der eigentlichen Kunstausstellung gab es noch einen Abriss über das, was sich am Schloß-Gymnasium tut in Sachen Musik, Tanz und Performance. Die Schulband intonierte unter Leitung von Mira Chatty unter anderem den Wende-Klassiker „Wind of Change“, die Shiny Stars sangen „Shine like a diamond“ und eine Dia-Show zeigte auch die weniger funkelnden Plätze in Schulumfeld und Alltag. Durch das kleine Bühnenprogramm führte das Moderatorinnen-Trio Ikram Bardaa, Khadija Ben El Caid und Lara Jaza aus der 9d. Und die Mädchen luden dazu ein, sich inspirieren zu lassen von der Vielfalt der gezeigten Exponate.

Wohl einer der Hingucker war das, was zunächst aussah wie das aufgebaute Büffet, Kulinarisches drapiert auf weißen Pappschalen. Aus ähnlichem Material waren die vermeintlichen Leckerbissen allerdings auch gemacht. Zuweilen täuschend echt, aber garantiert nicht essbar. Die drei Moderatorinnen des Abends hatten auch daran mitgewirkt und kredenzten unter anderem Spiegelei und mit Mandeln gefüllte Oliven an Emmentaler Käse. Derweil wurde das wahre Buffet im Foyer angeboten, von den angehenden Abiturienten, die so die Kasse für den Abiball aufbesserten.

„Gesellschaftskritische Triptychen“ lautete das Motto von Werken, die sich auf jeweils drei Gemälden mit dem Zustand der Welt beschäftigten. So täuscht der eben malerische Sonnenuntergang über blauem Meer in seiner heilen Poesie, denn unter Wasser umklammert das Seepferdchen ein gebrauchtes Wattestäbchen. Es muss aber nicht immer bedeutungsschwer sein, sondern geht auch lockerer. Der Comic-Strip als Kunst? Klar, detailreiche Zeichnungen, stringente Geschichte, knackige Pointen. Allein die Titel der kurzen Bildergeschichten lassen erahnen, dass Schule Spaß machten kann: „Pupsi haut ab“ oder „Popel in New York“.

Inspiration ist erlaubt und gewünscht. Mal gibt Max Ernst den Anstoß wie bei „Surrealistische Fantasietiere in Frottagetechnik“, bei der die Textur von Materialien mit dem Bleistift auf Papier durchgerieben wird. Oder der poppige Keith Haring stand Pate, so bei den Variationen zu „Tanzende Pfeifenputzer“. Und das Buch darf nicht fehlen. Bei „Book Art“ aus einem Grundkurs von Anka Ileane Beer werden alte Bücher im wahrsten Sinne umgearbeitet zu neuen Werken aus Papier.

Und auch um die Schule an sich ging es anderer Stelle. Schüler der Klasse 6a stellten als Architekten ihre Visionen der Lehranstalt von morgen vor. Mit Bäumen auf dem Dach nebst einem Fußballplatz. Im wahren Leben soll beim Neubau des Gymnasiums obenauf ja eine Sternwarte thronen. Und Leiter Raimund Millard, der die Schau kurz eröffnet hatte, hofft, dass doch die übernächste Art Night dann schon in neuen Räumen stattfinden kann.

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