„Kondom-Führerscheine“ in der Schule Warum Sexualerziehung mehr als nur Aufklärung ist
Düsseldorf · Am Wim-Wenders-Gymnasium in Oberbilk hat die schulische Sexualerziehung einen besonderen Stellenwert. Schulleitung und Lehrkräfte pflegen einen offenen Umgang mit dem Thema. Ein Unterrichtsbesuch.
„Warum gibt es eigentlich keine Pille für den Mann?“, fragt eine Schülerin in die Stille des Biologie-Raums in der zweiten Etage des Wim-Wenders-Gymnasiums in Oberbilk. Kinder kurz vor dem Teenager-Alter sitzen in Gruppen zusammen um ihre Tische, lesen konzentriert, füllen Arbeitsblätter aus. Eine Szene, wie sie sich täglich in unzähligen Klassenzimmern abspielt – zumindest dürften sich das einige Lehrkräfte so wünschen. Vor den Schülerinnen und Schülern liegen jedoch keine Matheaufgaben, Gedichte oder historische Texte. Auf den Zetteln werden verschiedene Verhütungsmittel erklärt, ihre Vor- und Nachteile, ihre Sicherheit. Kein Gelächter, kein Kichern, das vielleicht zu erwarten wäre. Ganz so alltäglich ist die Szene vielleicht nicht. Oder doch?