Handwerk in Düsseldorf Maler- und Lackierer-Azubis präsentieren ihre Abschlussarbeiten

Düsseldorf · Im Rahmen der Begabtenförderung zeigten Maler- und Fahrzeuglackierer-Azubis ihre Abschlussarbeiten. Eine Branche mit Zukunft, denn die Betriebe suchen händeringend Nachwuchs.

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Maler- und Lackierer-Azubis präsentieren ihre Abschlussarbeiten

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Foto: Stefan Osorio-König

„Ich denke an nichts, wenn ich male, ich sehe Farben.“ - Dieses Zitat des französischen Malers Paul Cézanne scheinen sich auch die Auszubildenden zueigen gemacht zu haben, die am Freitag ihre Abschlussarbeiten im Rahmen der Begabtenförderung der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf präsentiert haben. Unter dem Motto „Farben – nicht nur für den Augenblick!“ haben die zwölf jungen Frauen und Männer eigene Ideen in kreative Werke im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Innung umsetzen können.

„Wir suchen uns jedes Jahr die Azubis heraus, die überragende Leistungen erbracht haben“, erklärt Hans Voß, Leiter des BTZ. Während des zehn Tage dauernden Projekts mussten die jungen Menschen dann auf der Grundlage bestimmter Vorgaben eigene kreative Ideen entwickeln. Die Themen waren die Farben der 1960er, 70er, 90er und des ersten Jahrzehnts 2000. Per Los wurde entschieden, wer in welches der vier dreiköpfigen Teams kommt.

David Leo ist begeistert von seiner Ausbildung. „Ich habe erst Abitur gemacht und dann studiert, aber da habe ich gesehen, dass das nichts für mich ist“, erklärt Leo, der Teil des 1970er Teams ist. „Dann habe ich eine Ausbildung als Fahrzeuglackierer angefangen und es gefällt mir total gut.“ Nach bestandener Gesellenprüfung möchte Leo auch noch seinen Meisterbrief machen. „Und ich kann mir gut vorstellen auch mal meinen eigenen Betrieb zu haben.“ Ähnlich sieht das sein Teamkollege Richard Asiedu, der eine Ausbildung zum Maler macht. „Ich habe schon als Kind total gerne gemalt“, erzählt Asiedu. „Umso mehr hat es mich gefreut, als es mit der Ausbildung zum Maler geklappt hat. Ich habe damit mein Hobby zum Beruf gemacht.“ In zwei Monaten hat der 22-Jährige seine Gesellenprüfung und einen Arbeitsvertrag für die Zeit danach hat er auch schon. „Ich will zwar auch irgendwann mal meinen Meister machen, aber jetzt erstmal noch praktische Erfahrung sammeln.“

Mit der Begabtenförderung der Maler- und Lackierer-Innung will Ausbilder Hans Voß auch für den Berufsstand werben. „Wir haben einen großen Bedarf an Nachwuchskräften“, erklärt Voß. Warum sich so wenige junge Menschen für den Beruf des Lackierers begeistern, versteht Corinna Schulte nicht. „Das ist so ein kreativer Beruf, man kann sich in so viele Richtungen spezialisieren und hat unendlich viele Möglichkeiten“, erklärt Schulte, die seit zehn Monaten eine Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin macht. „Man kann zu BMW gehen oder zu Harley Davidson. Das ist doch total spannend.“ Charis-Antonia Hamplewski hat Manfred erschaffen. Die silbrig-graue ehemalige Schaufensterpuppe wurde von der Auszubildenden zur Fahrzeuglackiererin geschliffen, gespachtelt und schließlich lackiert. „So kreativ zu arbeiten macht mir richtig viel Spaß“, erklärt Hamplewski. „Ich bin ein sehr aktiver Mensch, ich muss mit den Händen arbeiten. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, einen Job zu haben, wo ich den ganzen Tag im Büro sitze.“

Die vier Teams setzten sich jeweils aus zwei Maler- und einem Lackierer-Azubi zusammen. „Das sind sehr verwandte Berufe“, erklärt Hans Voß. „Auch in der Berufsschule überschneiden sich die Inhalte oft, wie zum Beispiel beim Thema Optik.“ Bei dem Projekt der Begabtenförderung ging es aber neben dem handwerklichen Geschick auch um Sozialkompetenz. Schließlich mussten die jungen Leute im Team zusammenarbeiten. „Und dass das gut funktioniert, sieht man ja an den Ergebnissen“, so Voß.

 Pasquale Altieri, David Leo, Richard Asiedu (v.l.) bei der Präsentation ihrer Abschlussarbeiten der Begabtenförderung der Maler-und Lackierer-Innung

Pasquale Altieri, David Leo, Richard Asiedu (v.l.) bei der Präsentation ihrer Abschlussarbeiten der Begabtenförderung der Maler-und Lackierer-Innung

Foto: Stefan Osorio-König

Bei der Beschäftigung mit den unterschiedlichen Farben, welche die Jahrzehnte geprägt haben, haben die Azubis auch noch etwas anderes gelernt. „Die 1960er und 70er waren knalliger und bunter“, erklärt Maler-Azubi Alja Ardaschev. „In den 90er Jahren und Anfang 2000 dominierten eher die ruhigeren Töne.“

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