Maskenbau in Düsseldorf Düsseldorfer gestalten venezianische Masken

Rath · Italienischer Kulturverein Italia Altrove organisiert einen Workshop für Maskenbau im Familienzentrum Rath.

 Gabriele Ortlinghaus malt beim Workshop des italienischen Kulturvereins eine venezianische Maske.

Gabriele Ortlinghaus malt beim Workshop des italienischen Kulturvereins eine venezianische Maske.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kreativität und handwerkliche Akkuratesse verbinden sich beim Workshop für den Bau venezianischer Masken zu einer traditionellen Kunstform. Eingeladen hatte der italienische Kulturverein Italia Altrove (Italien woanders) ins Familienzentrum Rath. Über 40 Interessierte, Eltern mit jüngeren Kindern, ältere Kinder sowie Jugendliche ließen sich von Nicolo Galasso Tipps zum Maskenbau nach venezianischer Art geben.

Der Künstler hat die Maskenbaukunst in zweiter Generation von seinem Vater Giorgio Galasso gelernt, der eine Werkstatt am Campiello San Zulian, unweit der Piazza San Marco, betreibt. „Es kommen nicht alle Masken aus China, es gibt noch venezianische Künstler, wenn auch sehr wenige“, erklärt lächelnd der 32-Jährige, der die wichtigsten Maskencharaktere als Rohlinge mitgebracht hat. Zur Auswahl stehen Casanova, Matacino, Moretta, Peste sowie Gato. „In Venedig wird die Katze besonders verehrt, da sie in früheren Zeiten die Mäuse, deren Flöhe die Pest verbreitet haben sollen, vertrieben haben“, erklärt Christina Compatini, Organisatorin für verschiedene Kulturangebote bei Italia Altrove. Auch Pinsel, Acrylfarben sowie Plastikschürzen liegen bereit. Elisabetha hat sich für eine Katze entschieden, die sie mit strahlendem Blau und Weiß angemalt hat. „Ich glaube aber nicht, dass ich die Maske an Karneval tragen werde, ich werde sie wohl eher zur Dekoration benutzen“, sagt die Zehnjährige. Viel Konzentration und eine ruhige Hand verlangt zudem das Auftragen der filigranen, goldenen Ornamentik, die venezianischer Barock genannt wird.

„Dieser Workshop dient dazu, italienische Kultur nach Düsseldorf zu bringen, unter den Teilnehmern wird viel Italienisch gesprochen, einige haben aber auch deutsche Freunde mitgebracht“, sagt Christina Compatini, die mit dem Verein, der rund 300 Mitglieder zählt, auch Lesungen mit italienischen Autoren, Stadtführungen sowie Radtouren und Wanderungen für den kulturellen Zusammenhalt der italienischen Gemeinde sowie für Neu-Düsseldorfer anbietet, die aus Italien zugezogen sind. Dabei integriert der Verein bereits die Jüngsten. So hat der Workshop auch in der Thomas-Schule, einer deutsch-italienischen Grundschule, stattgefunden und „er war ein großer Erfolg“, bestätigt Lehrerin Fausta Dongiovanni. Auch Schüler des Italienisch-Kurses am Leibniz-Gymnasium befassten sich mit der Kunsthistorie venezianischer Masken. „Wir freuen uns, wenn wir die Angebote von Kulturvereinen unterstützen können, auch wenn wir personell häufig unsere Grenze erreichen“, sagt Elisabeth Saller von der Integrationsagentur, dem Fachdienst für Integration des Caritasverbandes im Familienzentrum Rath. Allerdings wäre der Workshop kein originäres italienisches Angebot, wenn es neben der künstlerischen Seite nicht auch eine kulinarische gäbe. Nach getaner Arbeit gibt es ein kommunikatives Beisammensein bei Cicchetti, köstlichen venezianischen Häppchen, und Spritz-Cocktails.

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