Theatervorstellungen Junges Schauspiel stellt sich auf Corona-Bedingungen ein

Das Junge Schauspiel darf nach den Sommerferien wieder Schulen einladen, die Aufführungen zu besuchen. Bis dahin sind allerdings noch einige Vorkehrungen zu treffen, um die Hygieneregeln einzuhalten.

 Stefan Fischer-Fels bereitet das Junge Schauspiel auf die Saison vor, in der auch wieder Kinder die Stücke besuchen dürfen.

Stefan Fischer-Fels bereitet das Junge Schauspiel auf die Saison vor, in der auch wieder Kinder die Stücke besuchen dürfen.

Foto: Thomas Rabsch

(sema) Die gute Nachricht hat Stefan Fischer-Fels erst vor wenigen Tagen erreicht: Schulen ist es nach den Sommerferien wieder erlaubt, Vorstellungen in den Theatern zu besuchen. An der Entscheidung des Schulministeriums dürften Fischer-Fels, Leiter des Jungen Schauspiels Düsseldorf, und Intendanten anderer Häuser ihren Anteil haben. Die Theatervertreter der Kinder- und Jugendsparte hatten während der Corona-Krise schon früh den Kontakt zu Kultur- und Schulministerium gesucht, und deutlich gemacht, dass neben Mathe und Englisch auch das Theater zur Bildung der Kinder und Jugendlichen beitrage. „Wir sind seit mehr als 30 Jahren Partner der Schulen. Wir fordern die Fantasie der Kinder heraus und helfen, Lebensfragen zu beantworten“, betont Fischer-Fels.

Bevor das Programm im September wieder hochfährt, müssen Vorkehrungen getroffen werden. „Wir beschäftigen uns seit März mit der Frage, wie wir einen größtmöglichen Schutz vor Ansteckung organisieren können“, sagt der Theaterchef. Das Vorhaben ist also bereits größtenteils durchdekliniert. Die Sitzmöglichkeiten im großen Saal an der Münsterstraße etwa werden neu angeordnet, das Studio bleibt geschlossen. Eine Einzelbestuhlung soll Distanz garantieren, was bedeutet, dass von den sonst 300 Plätzen nur 83 übrigbleiben. „Wenn Familien oder Freunde, die in einem Haushalt leben, zu uns kommen, können es ein paar mehr Plätze werden, denn sie dürfen ja zusammensitzen“, sagt Fischer-Fels. Garderoben bleiben geschlossen, Pausen sind gestrichen, nach jeder Vorstellung wird umfassend desinfiziert. Toilettenbesuche sind während der Vorstellung nicht gestattet, die meisten Inszenierungen am Jungen Schauspiel dauern nicht länger als 60 Minuten. Für Notfälle wird Personal an den Saalzugängen postiert. Wie Knubbeleien an den sanitären Anlagen verhindert werden können, wird gerade geklärt. Auch können die Besucher nicht wie gewohnt ihre Plätze frei wählen. Theatermitarbeiter geleiten sie einzeln oder in Gruppen zu ihren Plätzen. Bis die Gäste ihren Platz einnehmen, müssen sie einen Mund-Nase-Schutz tragen. Ob dies auch während der Vorstellung der Fall sein wird, ist noch offen.

Vier Premieren plant das Junge Schauspiel bis Dezember, darunter das Weihnachtsstück „A Christmas Carol“, allerdings nicht in der Münsterstraße, sondern im Central am Hauptbahnhof. Die Kinder sitzen dort auf großen Kissen, die mit Klettverschlüssen am Boden fixiert sind, damit die Distanzregel gewahrt bleibt. Abstand halten gilt auch für die Bühne und backstage: Szenen werden geändert, die Schauspieler schminken sich unter Anleitung selbst.

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