Kritik am Land zur Grundschulöffnung Schulen sollen vom Digitalpaket profitieren

Leverkusen · Montag startet der Vollbetrieb in den Grundschulen im Land. Dabei rückt auch das Thema Ausstattung der Schulen wieder in den Vordergrund. In Leverkusen liegen 19 Anträge für Fördermittel aus dem „Digitalpakt Schule NRW“ vor.

 Wie digitaler Unterricht aussehen kann, probten Schulen in der Corona-Krise. Aber auch im Unterricht zu normalen Zeiten hält das Thema Digitalisierung immer mehr Einzug. Foto: Friso Gentsch/dpa

Wie digitaler Unterricht aussehen kann, probten Schulen in der Corona-Krise. Aber auch im Unterricht zu normalen Zeiten hält das Thema Digitalisierung immer mehr Einzug. Foto: Friso Gentsch/dpa

Foto: dpa/Friso Gentsch

Nächste Woche öffnen die Leverkusener Grundschulen wieder für alle Kinder. Übereilt und unnötig so kurz vor den Sommerferien, kritisierten Einzelne jetzt im Schulausschuss. Dezernent Marc Adomat erinnerte, dass es die Entscheidung des Landes sei, die Zuständigkeit der Kommunen beschränke sich auf Gebäude und Inventar.

Für den Vollbetrieb ab 15. Juni gilt nicht mehr die Abstandsregel von 1,50 Meter, es würden Lerngruppen gebildet, die unter sich bleiben sollen, um eine Durchmischung zu vermeiden. Jede Schule müsse die praktische Umsetzung individuell organisieren, je nach Örtlichkeit und Aufteilung, der Schulträger berate nur auf Wunsch. In der Zeit der Schulschließung kamen mehr digitale Unterrichtsformate zum Einsatz und dabei wurde in der Öffentlichkeit häufig die lückenhafte Ausstattung bemängelt. Die Verbesserung der informationstechnischen Grundstruktur wie aktive Netzwerkkomponenten, Kabel, W-Lan und Ausstattung mit Endgeräten wurde in Leverkusen längst vor Corona auf die Schiene gesetzt. Mit dem Förderprogramm „Digitalpakt Schule NRW“ von Bund, Land und Kommunen.

19 Leverkusener Schulen haben ihre Anträge abgegeben, die im Fachbereich bereits größtenteils nachgearbeitet und ergänzt wurden, berichtete Carolin Maus über den aktuellen Stand. Das entspreche einem Fördervolumen von 3.243.700 Euro. 22 Schulen hätten noch kein Papier vorgelegt, die sollen aber in einem zweiten und dritten Schritt vom Digitalpakt profitieren. Bei der Ausstattung sind die Einrichtungen unterschiedlich weit. Elf Schulen seien verkabelt, sechs weitere in Arbeit, in 17 Schulen muss Verkabelung ergänzt und in elf neu erstellt oder erneuert werden.

Damit die digitale Ausstattung an Schulen auch optimal genutzt wird, finden regelmäßig Weiterbildungen für Lehrkräfte statt. Zwei Medienberater des Landes führen diese Schulungen praktisch durch, und im Bildungsbüro als Bindeglied zwischen Land und Kommune laufen die Fäden zusammen. Dort werden zusätzliche Angebote zu „Lernen auf Distanz“ geschnürt. „Wir haben sehr schnell umgestellt auf digitale Formate“, berichte die stellvertretende Bildungsbüroleiterin Katharina Baahrs im Schulausschuss. So seien die geplanten Lehrerqualifizierungen weiter gelaufen. Außerdem geb es in den Osterferien ein Online-Angebot für Jugendliche. Das werde es auch in den Sommerferien geben, zusätzlich zu Präsenzveranstaltungen. Das Sprachcamp „Fit in Deutsch“ werde ebenso stattfinden wie Lehrer-Qualifizierungen wie z.B. „Internet-ABC“ für Grundschullehrer.

Eine Umfrage an Schulen zu „Lernen auf Distanz“, in der die genutzten Kommunikationswege zwischen Lehrer, Schüler und Eltern abgefragt werden, soll Klarheit über den Stand der digitalen Nutzung im Schulalltag geben.

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