Stichwahl in Düsseldorf Kohls Wahlkämpfer soll Elbers helfen

Düsseldorf · Die CDU hängt ab Donnerstag neue Plakate mit einem Porträt des Amtsinhabers Dirk Elbers. Entwickelt hat sie Werber-Urgestein Coordt von Mannstein. Die Schlusskampagne soll ein positives Bild von Elbers vermitteln.

Coordt von Mannstein hat das Motiv für die Schlusskampagne entwickelt. Der Werber arbeitete lange für den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl.

Coordt von Mannstein hat das Motiv für die Schlusskampagne entwickelt. Der Werber arbeitete lange für den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl.

Foto: Hans-Jürgen Bauer, SPD

Oberbürgermeister Dirk Elbers setzt im Finale des Kommunalwahlkampfes auf eine neue Werbeagentur. Coordt von Mannstein, der schon Helmut Kohl beriet und für die Union unter anderem die legendären "Rote Socken"-Plakate erfand, hat im Auftrag von Elbers die Schlusskampagne entwickelt. Dazu gehören ein neues Plakatmotiv, Direktmailings und Anzeigen. Sie ergänzen die Wahlkampf-Auftritte von Elbers, der in den zwölf Tagen bis zur Wahl viele Veranstaltungen besuchen will.

Mit Projektionen - etwa auf das Wilhelm-Marx-Haus - warb die SPD.

Mit Projektionen - etwa auf das Wilhelm-Marx-Haus - warb die SPD.

Foto: SPD

"Wir kennen uns länger", sagt Elbers über von Mannstein. Den Vorschlag für eine neue Agentur hatte aber Achim Hunold gemacht. Der ehemalige Chef von Air Berlin war in seiner Zeit bei LTU in der Geschäftsführung für Marketing und Vertrieb zuständig, er ist also ein Fachmann. Für die CDU saß er einst in der Bezirksvertretung Mörsenbroich. In den letzten Wochen haben sich Elbers und Hunold öfter getroffen, jetzt soll in den eineinhalb Wochen bis zur Stichwahl das Image des OB verbessert werden, in Verbindung mit knappen positiven Botschaften. "Das Motiv ist gut, es zeigt Elbers viel näher, also auch näher an den Menschen", sagt Hunold.

Coordt von Mannstein, 77, beriet Helmut Kohl während der 16 Jahre seiner Kanzlerschaft und war auch als Werber für viele andere CDU-Größen tätig. Sein zweites Arbeitsfeld ist Firmenwerbung, unter anderem hat er die große Kampagne zur Einführung der Automarke "Daewoo" ersonnen. Mannsteins Agentur hat ihren Sitz in Solingen, er lebt aber seit 1987 in Düsseldorf. "Mir ist es deshalb ein persönliches Anliegen, für eine Wiederwahl von Dirk Elbers zu werben, den ich sehr schätze", sagt Mannstein.

Wichtigstes Element ist ein neues Porträt, das die Partei auf 115 Großplakate, rund 1800 kleinere Plakate sowie Postkarten drucken lässt. Es zeigt einen freundlich schauenden Elbers vor Düsseldorf-Kulisse. Auf den Plakaten ist der Name des OB-Kandidaten in großen Lettern gedruckt, das Logo der Partei hingegen nur klein. "Die Plakate zeigen ein Gesicht, das für das positive Lebensgefühl von Düsseldorf steht", sagt Mannstein. "Man sieht die große Stärke von Dirk Elbers, offen auf Menschen zuzugehen." So entstehe eine "politische Marke", die sich in der kurzen Zeit bis zur Wahl vermitteln lasse. Auf der Rückseite der Postkarten finden sich knappe politische Botschaften. Die Plakate sollen ab Donnerstag gehängt werden.

Waren die bisherigen Elbers-Plakate misslungen? Parteichef Thomas Jarzombek hält der parteiinternen Kritik an der ersten Kampagne Positives entgegen: "Die Schuldenfrei-Plakate oder die, die auf konkrete Projekte im jeweiligen Stadtteil hinweisen, fand ich gelungen."

So lief das TV-Duell zwischen Elbers und Geisel
7 Bilder

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Die Sozialdemokraten hatten ihre 100 neuen Plakate für Kandidat Thomas Geisel bereits am Morgen nach der Wahl geklebt. "Der Bessere soll gewinnen!", heißt es auf einem der Motive. Die SPD arbeitet weiter mit der in Gerresheim ansässigen Agentur M28 zusammen, die unter anderem für Marken wie Rotkäppchen-Sekt oder Frau Antje tätig ist.

Auch Geisel hat bis zur Wahl einen vollen Terminkalender. Die Sozialdemokraten wollen dabei stärker als je zuvor auf persönlichen Kontakt mit Wählern setzen, etwa durch Haustürwahlkampf. Geplant sind auch überraschende "Guerilla-Aktionen", ähnlich wie die Lichtprojektionen auf Gebäude am Freitag vor der Kommunalwahl.

(RP)
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