DJ aus Düsseldorf Theo Fitsos spielt ehrenamtlich in Altenheimen

Carlstadt/Lörick · Das Geschäft ist für DJs wegen Corona hart. Fitsos macht auf Beerdigungen, Hochzeiten und bei Shoperöffnungen Musik. Viermal im Monat legt er in Altenheimen auf, unterstützt von der Bürgerstiftung.

 Theo Fitsos macht sich mit seinem Lastenrad viermal im Monat auf dem Weg zu den Altenheimen in Düsseldorf.

Theo Fitsos macht sich mit seinem Lastenrad viermal im Monat auf dem Weg zu den Altenheimen in Düsseldorf.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Theo Fitsos ist DJ und gehört zu den gefragtesten Vertretern seiner Zunft in Düsseldorf, aber das nutzt ihm derzeit nur wenig. Seit Corona grassiert, ist die Situation für seine Branche nicht schlecht, sondern katastrophal. Theo, wie ihn alle nennen, lässt sich aber nicht unterkriegen. Das würde zu jemandem, der den Spitznamen Duracell-Grieche hat, auch nicht passen.

Die neueste Errungenschaft auf dem Weg zu mehr Aufträgen und Flexibilität ist ein E-Lastenfahrrad. Damit spart Theo reichlich Sprit, sein alter Audi Quattro, mit dem er sonst sein Equipment zu den Auftrittsorten schafft, schluckt 18 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Am Freitag beispielsweise radelte Theo mit dem Rad nach Lörick zum Ernst-und-Berta-Grimmke-Haus der Awo. Viermal im Monat spielt er in Düsseldorfer Altenheimen, das macht er ehrenamtlich seit gut drei Jahren. In mehr als 20 Altenheimen hat er bereits sein DJ-Pult bedient und den alten Menschen eine willkommene Abwechslung geboten. Vermittelt wird diese Zeitspende von der Bürgerstiftung.

In Lörick erklang als Erstes „Biscaya“ von James Last, dann folgte „Nur nicht aus Liebe weinen“ von Zarah Leander, dann ließ Hildegard Knef wieder rote Rosen regnen. Einige der Zuhörer sangen leise die Texte mit. Theo Fitsos kennt ihre Favoriten, dazu gehören auch Peter Alexander und Udo Jürgens sowie Bill Ramsey, der die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe unters Volk bringt. Es geht aber auch anders. „Als ich vor den Altenwohnungen an der Flurstraße gespielt habe, fragte mich ein Mann, ob ich auch Techno hätte“, erzählt der DJ, „es stellte sich heraus, dass er 70 ist und vor 30 Jahren auf der Loveparade in Berlin gefeiert hat.“

Wovon lebt der DJ? Zunächst freut er sich über das Rad, das ihm die Seniorenbetreuung activ&mobil und der Rechtsanwalt Wilhelm gesponsert haben. Damit fährt er auch zu Bestattungen, vier Beerdigungen begleitet Theo Fitsos pro Woche. Der Aufbau des Rades wird dann schwarz dekoriert. Am Standesamt ist es weiß und bei Shoperöffnungen rot – zu sehen am Mittwoch am Carlsplatz. Ansonsten unterhält er am Beach- oder am Golfclub. „Früher habe ich fürs Tanzen Musik gemacht, heute beim Essen und Trinken – Corona.“ Musik mögen die Menschen immer. Was würde Theo Fitsos im Alter für sich spielen? „Immer wieder ,Hotel California’.“

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