Ehrung für Torwart Fortuna-Idee für Toni Turek?

Düsseldorf · Möglicherweise kommt nun doch Bewegung in die Frage, ob, wie und wo die Stadt den legendären Torwart Toni Turek ehrt. Turek stand 1954 im Tor, als die Deutschen den Favoriten Ungarn bezwangen und Fußball-Weltmeister wurden.

 2007 sollte dieser Platz an der Kehlerstraße nach Toni Turek benannt werden. Daraus wurde nichts.

2007 sollte dieser Platz an der Kehlerstraße nach Toni Turek benannt werden. Daraus wurde nichts.

Foto: Gabriel, Werner

Während andere Städte ihre Sportlegenden durchweg durch Straßen, Plätze, Tafeln oder sogar Denkmäler ehren, tut sich Düsseldorf schwer. Eine Straße in Rath, die nach Turek benannt werden sollte, bekam zwar vor einigen Jahren ein Schild, aber die geplante Siedlung wurde nie gebaut — und das Schild verschwand wenige Tage nachdem der damalige OB Joachim Erwin es feierlich enthüllt hatte. Gestohlen, vermuten Nachbarn, und zwar von Souvenirjägern.

Nun jedoch wird der Druck erneut größer. Eine entsprechende Umfrage der RP brachte das eindeutige Ergebnis: Eine große Mehrheit ist der Ansicht, es müsse endlich was getan werden. Die Familie Tureks, von dem Hickhack genervt, hat allerdings längst abgewunken — sie lege keinen Wert mehr darauf, hieß es zuletzt. Möglicherweise wird sich das jetzt ändern. In der nächsten Sitzung des Fortuna-Aufsichtsrates am 7. September will Günter Karen-Jungen das Thema ansprechen, sagte er gestern. Ob es allerdings dazu kommt, dass die Fortuna die Initiative ergreift, ist offen.

Deren Fans sind allerdings eindeutig dafür. Denn immer wieder tauchen von dort die Vorschläge auf, wie man Turek angemessen ehren könnte. So wird zum Beispiel immer wieder vorgeschlagen, die Süd-Tribüne nach ihm zu benennen, andere meinen, man solle einen Platz in der Nähe des Paul-Janes-Stadions in Flingern suchen, weil das der Fortuna-Heimatstadtteil ist. Konkret vorgeschlagen wurde der Dorotheenplatz in Flingern.

In der Politik steht das Thema nicht gerade weit oben auf der Prioritätenliste. Bürgermeister Friedrich Conzen, der derzeit den verreisten OB Dirk Elbers vertritt, sieht ebenfalls keine drängende Notwendigkeit, ist aber grundsätzlich damit einverstanden, einen Platz oder eine Straße nach Turek zu benennen. Conzen würde es begrüßen, wenn es einen Vorstoß aus der Fortuna-Führung geben würde. Allerdings ist der Christdemokrat sehr zurückhaltend mit der Ehrung von verdienten Düsseldorfern. Conzen: "Wenn ich manchmal sehe, wer mit einem Straßennamen geehrt wird, dann frage ich mich schon, ob das angemessen ist."

(RP)
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