Kommunalwahl in Düsseldorf Die Grünen bekräftigen ihre Pläne für eine autofreie Kö

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen in Düsseldorf, Stefan Engstfeld, will aus der Kö eine reine Flaniermeile machen und Auto-Posern keine Chance geben. In der Zukunft sei das Auto kein Statussymbol mehr.

Stefan Engsteld macht Werbung für eine autofreie Kö.

Stefan Engsteld macht Werbung für eine autofreie Kö.

Foto: RP/gaa

Auf der Zielgeraden des Wahlkampfes machte Stefan Engstfeld noch einmal deutlich, dass er bei einer Wahl zum Oberbürgermeister die Kö autofrei machen möchte. Der OB-Kandidat der Grünen sagte am Mittwoch: „Die Kö wird nur zukunftsfest, wenn wir aus ihr eine richtige Flaniermeile machen und damit die Aufenthaltsqualität steigern.“

Engstfeld hat eine Vision für Düsseldorfs Prachtmeile: Mehr Platz für Radfahrer, die Gastronomie, fürs Klönen, zum Spielen und Einkaufen. „In 20 bis 30 Jahren ist das Auto kein Statussymbol mehr, dann gibt es andere Werte. Schon heute machen immer weniger junge Menschen ihren Führerschein und deshalb muss man vorausschauen, damit die Kö attraktiv und ein Aushängeschild bleibt“, sagte der 50-Jährige. Dass der ansässige Einzelhandel womöglich unter einer autofreien Kö leidet, glaubt Engstfeld nicht.

Das begründete er anhand von Zahlen. Die Kö habe eine Frequenz von 7000 Kunden am Tag, von denen 80 Prozent mit dem Auto kämen, obwohl es nur rund 400 Parkplätze an der Königsallee gebe. Es seien somit genügend Parkhäuser in der Umgebung vorhanden, weshalb man auch auf die 400 Parkplätze verzichten könne.

Kostenpflichtiger Inhalt Eine autofreie Kö wäre eine Aufwertung, weil man dann auch das Problem mit den Auto-Posern in den Griff bekommt. Sie nerven alle und sind kein Aushängeschild für Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf. Posern würde man dann keine Chance mehr geben und der Frequenz würde es auch nicht schaden“, sagte Engstfeld. Den Vorschlag von SPD und OB Thomas Geisel, die Kö zum „Shared Space“ umzugestalten, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt agieren, lehnt der Grüne ab: „Da kommt man sich nur in die Quere. Wir sind für Klarheit – und das mit einer autofreien Kö nicht nur aus ideologischen Gründen.“

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Foto: Andreas Bretz

Da der Interessengemeinschaft Königsallee die Pläne einer autofreien Kö deutlich zu weit gehen und sie stattdessen lieber eine komplette Spur von Stellplätzen abschaffen will, dann entfielen etwa 80 Stellplätze, möchte Engstfeld sein Vorhaben nur mit allen Beteiligten umsetzen. Sofern er es bei der Wahl am Sonntag überhaupt in die Stichwahl schafft und am 27. September diese gewinnen sollte. „Man muss das zusammen anpacken und es wird nicht von heute auf morgen gehen. Aber man muss Visionen für die nächsten Jahre haben und diese schrittweise angehen“, sagte der OB-Kandidat, der nach jüngsten Umfragen als Außenseiter in die Wahl geht.

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