Ehrenamtliches Engagement Stadt Düsseldorf ehrt engagierte Bürger mit Martinstaler

Düsseldorf · Oberbürgermeister Stephan Keller hat Düsseldorferinnen und Düsseldorfer geehrt, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich in der Stadt engagiert haben. Vorgeschlagen wurden die Geehrten von Bürgern der Stadt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2021 und 2022 gemeinsam mit OB Stephan Keller (CDU).

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2021 und 2022 gemeinsam mit OB Stephan Keller (CDU).

Foto: Stadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat am Dienstag Düsseldorferinnen und Düsseldorfer geehrt, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich in der Stadt engagiert haben. Insgesamt zwölf Ehrenamtler erhielten den Martinstaler. Die Verleihung sollte ursprünglich, passend zum Internationalen Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember stattfinden. Diese musste jedoch kurzfristig wegen der weiträumigen Sperrung der Altstadt verschoben werden. Nun wurde die Verleihung am Dienstagabend im Jan-Wellem-Saal des Rathauses nachgeholt.

OB Stephan Keller dankte den Geehrten im festlich geschmückten Saal: „Was wäre unsere Gesellschaft ohne diese Menschlichkeit, die unentgeltlich und freiwillig von so vielen Bürgerinnen und Bürgern wie Ihnen geleistet wird“. Keller betonte die Bedeutung des Ehrenamts in Kirchengemeinden, im Brauchtum, in sozialen Einrichtungen, in Vereinen und an zahlreichen weiteren Stellen in der Stadt. „Ehrenamtlich Tätige tragen dazu bei, dass Düsseldorf eine lebenswerte Stadt mit einer menschlichen Atmosphäre ist.“

„Ehrenamit bedeutet anderen Menschen zu helfen – bedingungslos“, so Preisträger Jobst-Rüdiger Barnikol. Er hat ein Internet-Café ins Leben gerufen, in dem er Computerkurse und Bewerbungshilfen anbietet. Diese Angebote richten sich in erster Linie an Menschen mit Migrationshintergrund, doch auch ältere Mitbürger schätzen die Angebote des Internet-Cafés. Auch während der Pandemie konnte Barnikol das Café online weiterführen, sodass die Betroffenen weiterhin Unterstützung erhielten. „Wir haben eine ältere Dame, die kommt seit Anfang an zu den Kursen“, erzählt Barnikol. „Inzwischen ist sie eine astreine Computer-Expertin“. Der gebürtige Düsseldorfer freut sich ganz besonders über die Verleihung des Martinstalers an ihn: „Die Auszeichnung ist auch einfach ein Stück weit Anerkennung, für das, was man Jahre lang gemacht hat“.

Hildegard Düsing-Krems engagiert sich als Vorsitzende des Vereins „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“. Der Verein unterstützt Geflüchtete bei Behördengängen, Sprachkursen, Fachberatungen oder aber Vorträgen und Veranstaltungen. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf der Arbeit mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Ziel des Vereins ist zurzeit die nachhaltige Integration Geflüchteter in der Stadt. Nachdem es anfangs zunächst um grundsätzliche Fragen rund um Anträge, Orientierungshilfe und finanzielle Unterstützung ging, steht inzwischen die psychologische Hilfe sowie die Integration in den Arbeitsmarkt im Vordergrund.

Dirk Rauchmann engagiert sich für den Zusammenhalt, die Vernetzung und Attraktivität und eine zukunftsweisende Ausrichtung im Stadtteil Wersten. Dazu gehören das Osterfeuer, die Werstenrallye, der Bienenlauf und Heimatsommer, Rock am Bach sowie die Glühweinhütte.  Sein ehrenamtliches Engagement startete als er bemerkte, dass es in Wersten kein Osterfeuer gab. „Es war mir einfach ein Bedürfnis, in dem Stadtteil in dem ich lebe, ein Osterfeuer zu organisieren“, erzählt er und lacht dabei. „Direkt vom ersten Mal an hat sich das ausgezeichnet, das war ein richtiges Familienfest“.

Mittlerweile organisiert der Ehrenamtler rund sechs Veranstaltungen pro Jahr für den Stadtteil. Dabei ist er nicht alleine, denn hinter ihm steht ein ehrenamtliches Team, die alles koordinieren. „Der Stadtteil begeistert mich einfach und man macht gleichzeitig viel für die Mitbürger“, so Rauchmann. Ehrenamt bedeute für ihn etwas zurück zu geben, in diesem Fall seinen Mitbürgern in Wersten.

Unter den Preisträgern des Martinstalers ist auch Udo Pollok. Er ist Präsident der Gesellschaft Reserven, Vorsitzender des Kanu- und Yachtclubs Düsseldorf sowie Mitglied der Prinzengarde Blau-Weiss und Vorsitzender des katholischen Kirchenvorstands seiner Gemeinde. „Ehrenamt bedeutet für mich Gemeinschaft“, erzählt er. Seit über 50 Jahren engagiert sich der Wahl-Düsseldorfer bereits in der Stadt. „Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, denn sie beweist, dass ich etwas für die Allgemeinheit tun konnte“. Einen besonderen Dank richtet er an seine Familie und insbesondere seine Frau, die ihn zur Verleihung des Martinstalers begleitete. „Ohne sie hätte ich all das niemals geschafft“, so Pollok. Aktuell freue er sich besonders über den Zulauf der Jugend, den die Reserve erfahre.

Eine besondere Auszeichnung mit dem Martinstaler für „Neue Wege des bürgerschaftlichen Engagements“ erhielt Rüdiger Goll. Bei dieser Auszeichnung geht es darum Personen oder Vereine zu ehren, die sich durch innovative Ideen und privates Handeln neue ehrenamtliche Tätigkeiten begonnen haben. Rüdiger Goll ist Gründer und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Düsseldorf teilt“, der sich mit lokalen Projekten, Vereinen und Initiativen für Menschen in Not einsetzt. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine engagiert er sich zudem besonders für ukrainische Geflüchtete.

Wie in jedem Jahr wurden die Preisträger und Preisträgerinnen von Düsseldorfer Bürgern und Bürgerinnen vorgeschlagen. Neben den zehn Preisträgern und Preisträgerinnen diesen Jahres, wurden auch zwei Ehrenamtler des letzten Jahres nachträglich geehrt: Christian Benedict, einer der Initiatoren des ältesten Düsseldorfer Repair-Cafés sowie Ingrid Schmitz, Ehrenamtlerin im Bereich Unterstützung für hilfsbedürftige und notleidende Menschen und Leiterin des Senioren Besuchsdienstes sowie der Flüchtlingshilfe.

Der Martinstaler für ehrenamtliches Engagement wurde zum 21. Mal im Rathaus verliehen.

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