Arena-Chef ist dafür Bekommt Düsseldorf ein Event-Zelt wie den Musical Dome in Köln?

Düsseldorf · Die Open-Air-Fläche an der Messe ist noch nicht in trockenen Tüchern - da hat D.Live-Chef Michael Brill schon neue Ideen: Er wünscht sich ein mobiles Theater-Zelt für bis zu 30 Millionen Euro und eine Halle für spektakuläre Wander-Ausstellungen.

Ein Event-Zelt wie der Kölner Musical-Dome könnte auf ungenutzten Flächen stehen, etwa an der Kesselstraße im Medienhafen.

Ein Event-Zelt wie der Kölner Musical-Dome könnte auf ungenutzten Flächen stehen, etwa an der Kesselstraße im Medienhafen.

Foto: RP

Düsseldorf soll seinen Ruf als Stadt besonderer Konzerte und Events weiter ausbauen. Daran arbeitet Michael Brill, der seit einem Jahr Chef der städtischen Veranstaltungstochter ist. Die heißt mittlerweile D.Live und ist auf Wachstumskurs. Nach der hitzigen Debatte um das Ed-Sheeran-Konzert auf den Messeparkplätzen nimmt Brill für die Open-Air-Konzertfläche einen neuen Anlauf, hat aber mehr vor: Er möchte ein mobiles Theater für 1500 bis 2000 Zuschauer und eine neue Veranstaltungshalle für Düsseldorf. Die wichtigsten Fakten zu den D.Live-Plänen:

Open-Air-Park Die schief gelaufene Debatte um das Ed-Sheeran-Konzert auf den Messeparkplätzen im Juni/Juli schreibt sich Brill auf das eigene Konto. „Das ist mein Verfahrensfehler, ich hätte den Dialog mit allen Beteiligten in Politik und Nachbarschaft früher und intensiver führen müssen.“ Er habe angenommen, dass ein unverhofftes Open-Air-Konzert von Ed Sheeran auf dieser Fläche in Düsseldorf konsensfähig wäre. Brill glaubt auch, dass Sheeran als weltweit gefragtester Live-Act seine vier 2019 in Deutschland geplanten Open-Air-Konzerte allesamt in Düsseldorf gegeben hätte. „250.000 Besucher, von denen auch Hotels und Gaststätten profitiert hätten, das wäre doch was gewesen.“
Brill trauert dem aber nicht hinterher, sondern sieht weiterhin gute Chancen für den „D.Live Open-Air-Park“, sollte der Stadtrat ihn beschließen. Viele Vorbereitungsarbeiten seien gelaufen und in zehn Ordnern zusammengefasst. Frühestens 2020 werde es das erste Open-Air-Konzert geben, meint Brill, „realistisch ist aber 2021“.

Theater und Halle Man mag es kaum glauben, aber der Musical Dome neben dem Kölner Dom war mal als Provisorium geplant. Eine solche mobile Veranstaltungsstätte, die in Düsseldorf auf Entwicklungsflächen stehen soll (Medienhafen etc.), hätte Brill gerne in der Stadt. Eine Kooperation mit dem Cirque du Soleil sei denkbar, der in Düsseldorf mehr machen möchte und Kooperationspartner sucht. In dem Zelt könne alles stattfinden, was auch in Köln zu sehen sei, etwa Musicals wie „Mamma mia“, „Miss Saigon“ oder „Dirty Dancing“. Je nach Ausstattung kostet ein solches Zelt zwischen 20 und 30 Millionen Euro. Die Investition soll durch Nutzungsverträge mit den Veranstaltern abgesichert werden. Vorgespräche zum Bedarf sind geführt. Es soll Platz bieten für 1600 bis 1800 Menschen.
Eine alte Industriehalle oder eine ebenfalls mobile Halle soll Heimat von „Touring Exhibitions“ (Ausstellungen auf Tour) werden. Sie sind laut Brill ein wachsender Markt. „Wir bekommen immer mehr Anfragen, haben aber keine Location dafür.“ Meist geht es bei diesen Ausstellungen um spannende Themen, die lehrreich und/oder unterhaltsam sind: etwa Ausstellungen über Pharao Tutanchamun oder über Harry Potter, die in Köln auch zu sehen waren. Die Schau zur TV-Erfolgsserie „Games of Thrones“ wird ab Ende November in Oberhausen sicherlich viele Besucher anlocken.

Open-Air-Kino In diesem Jahr ist das Open-Air-Kino am Rhein in die Obhut von D.Live gekommen. „Es ist eine tolle Location, die aber nur abends genutzt wird.“ Brill sieht in dem Angebot noch großes Potenzial. Nutzer: Hochschulen, Theater, Firmen etc.

Clubs Die Club-Szene will Brill nachhaltig stärken. Dort entstünden die neuen Konzepte, die am Ende in die Arena führten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort