Traditions-Kaufhaus Wird das Carsch-Haus wieder zum Luxus-Kaufhaus?
(arl) Nur rund ein Jahr nach der Eröffnung von „Saks off 5th“ ist offenbar schon das Aus für das Edel-Outlet im Carsch-Haus besiegelt. Wie das „Manager-Magazin“ berichtet, soll das traditionsreiche Kaufhaus an der Heinrich-Heine-Allee wieder zum Luxuswarenhaus werden.
Der künftige Mehrheitseigentümer der Galeria Kaufhof, René Benko, will es demnach zur vierten Filiale der KaDeWe-Group machen. Zu ihr gehören bislang das Berliner KaDeWe, das Hamburger Alsterhaus und das Münchener Oberpollinger. Von Kaufhof hieß es am Montag, man äußere sich nicht zu medialen Spekulationen.
Die Outlet-Kette gehört zum derzeitigen Kaufhof-Gesellschafter, der kanadischen Hudson‘s Bay Company (HBC). Bereits kurz nach der Eröffnung der Düsseldorfer Filiale hatte es Spekulationen gegeben, dass das Geschäft nicht so gut angenommen wird wie erhofft. Dem „Manager-Magazin“ zufolge will Benko die gesamte Kette schließen. Im Zuge des Kaufhof-Erwerbs habe Benkos Firma Signa von HBC das alleinige Immobilieneigentum am Carsch-Haus übernommen, heißt es in dem Bericht.
Damit wäre der Weg frei für die neue Nutzung, die an die Tradition des Gebäudes anschließt: Der Einzelhandelsunternehmer Paul Carsch hatte das 1915 eröffnete Kaufhaus für edle Herrenmode bauen lassen. Der Name wurde zum festen Begriff, auch wenn die Nationalsozialisten den jüdischen Unternehmer aus dem Geschäft drängten und die Umbenennung in „Modehaus des Westens“ beschlossen.
Später gehörte das Haus zur Kaufhauskette Horten und dann zum Horten-Käufer Kaufhof. Beide Unternehmen nutzten die Vorzeige-Adresse am Kopf der Flinger Straße für ein edles Sortiment. Für den Bau der U-Bahn wurde das Haus abgetragen und 1984 wieder aufgebaut. Seitdem gibt es den unterirdischen Teil, der immer noch als „Kaufhof-Galeria“ betrieben wird, mit dem direkten Anschluss an den U-Bahnhof.
Am 8. Juni 2017 eröffnete die erste deutsche Filiale von Saks Off 5th im oberirdischen Teil. Die Kette verspricht Kleidung, Accessoires und Geschenkartikel von hochwertigen Marken mit starkem Preisnachlass.
Neben Galeria gehört Benko bereits Karstadt. Die weiteren Folgen der Fusion sind immer noch unklar. Als ungewiss gilt, wie der Konzern mit den beiden direkt benachbarten Häusern am Wehrhahn umgeht.
