Verkehrs- und Ordnungsdezernat Dezernent seit 265 Tagen gesucht

Düsseldorf · Die Spitze des Verkehrs- und Ordnungsdezernats ist seit dem Tod von Werner Leonhardt Ende 2009 nur kommissarisch besetzt. Die Stadt will die Stelle erneut ausschreiben. Ein weiterer Spitzenposten könnte frei werden, falls Wirtschaftsdezernent Wilfried Kruse zur Stadttochter IDR wechselt.

 Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 war Werner Leonhard Ordnungs- und Verkehrsdezernent.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 war Werner Leonhard Ordnungs- und Verkehrsdezernent.

Foto: Andreas Bretz

Düsseldorf ist attraktiv und äußerst lebenswert — das bestätigen regelmäßig internationale Vergleiche. Dennoch gelingt es offenbar nicht, geeignete Kandidaten für Spitzenposten im Rathaus zu finden. Obwohl die Stelle des Anfang Dezember 2009 verstorbenen Beigeordneten Werner Leonhardt (CDU) — zuständig für Verkehr, Ordnung, Recht und Sport — vor mehr als einem halben Jahr ausgeschrieben worden ist, wird das Dezernat nach wie vor kommissarisch geleitet. Nun soll die Stelle noch einmal neu ausgeschrieben werden.

"Ungünstiger Zeitpunkt"

Aus dem Rathaus ist zu hören, dass zwar noch Gespräche mit Bewerbern geführt werden, bisher jedoch niemand wirklich überzeugen konnte. Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) will das weder bestätigen noch dementieren, räumt aber ein, die Stelle nach den Sommerferien noch einmal auszuschreiben. "Die erste Anzeige ist vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt erschienen, nämlich um den Jahreswechsel herum und auch noch zeitgleich mit der Stelle des Kämmerers", vermutet das Stadtoberhaupt als eine Ursache für den offenbar verhaltenen Rücklauf.

Die Stelle will Elbers mit der Zuständigkeit für Verkehr, Ordnung und Recht neu ausschreiben. Sport soll beim Schul- und Jugenddezernenten Burkhard Hintzsche (SPD) bleiben — auf dessen eigenen Wunsch. Vom Tisch ist damit jedoch die Idee, dem Planungsdezernenten Gregor Bonin (CDU) den derzeit kommissarisch übernommenen Bereich Verkehr dauerhaft zu überlassen.

Denkbar ist allerdings, den Bereich Ordnung — oder zumindest Teile davon (zum Beispiel die Feuerwehr) — bei Umweltdezernentin Helga Stulgies (Grüne) zu lassen. "Ich bin sehr angetan von der Zusammenarbeit mit ihr, vor allem bei der Feuerwehr macht sie ihren Job ausnehmend gut", sagt Elbers. Er hofft, dem Rat noch in diesem Jahr einen Kandidaten für die vakante Spitze des Verkehrsdezernats vorschlagen zu können.

Möglicherweise werden die Karten bei den Dezernatszuschnitten auch ganz neu gemischt. Denn der Beigeordnete Wilfried Kruse (FDP), der zuständig ist für Wirtschaft, Personal, Gesundheit und dessen Wiederwahl 2011 ansteht, fühlt sich auf seinem Posten nicht mehr wohl und möchte wechseln. Im Auge hat Kruse dabei die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR). Der IDR gehören Gebäude wie der ISS Dome oder Rheinturm, bei ihr liegt aber auch das Projektmanagement des Kö-Bogens. IDR-Chef Heinrich Pröpper soll zur Entlastung ein zweiter Mann für Personal und Finanzen zur Seite gestellt werden. Kruse hat sich auf die Stelle beworben. Ob er es wird, hängt letzten Endes vom 15-köpfigen Aufsichtsrat — der Vorsitzende ist Elbers — und den fünf Mitarbeitervertretern in dem Gremium ab.

Sollte Kruse tatsächlich wechseln, könnte auch sein Dezernatsbereich für Neuzuschnitte zur Disposition stehen. "In diesem Fall würden wir sicherlich neu nachdenken", sagt Elbers. Denkbar sei zum Beispiel, den Bereich Personal der Kämmerei anzugliedern. "Das kommt ganz auf die persönlichen Neigungen der Kandidaten an."

(RP)
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