Tischtennis Borussia startet klangvoll

Düsseldorf · Das erste Heimspiel der neuen Saison in der Tischtennis-Bundesliga gegen Saarbrücken wird am Samstag in der Tonhalle ausgetragen. Der Titelverteidiger steht unter Druck. Manager Preuß wünscht sich das "Double-Triple".

Morgen startet Tischtennis-Bundesligist Borussia das Unternehmen, das Manager Andreas Preuß klangvoll so beschreibt: "Double-Triple". Gemeint ist damit die Wiederholung der Vorjahreserfolge mit Siegen in nationaler Meisterschaft und Pokal sowie in der Champions League. Doch nicht nur dank der Wort-Kreation ihres Managers startet Borussia klangvoll in die neue Saison der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL), sondern vor allem aufgrund des Austragungsortes ihres ersten Heimspiels. Denn den 1. FC Saarbrücken empfängt die Mannschaft von Trainer Danny Heister in der Tonhalle. Dort, wo sonst klassische Musik gespielt wird, wird es nun Tischtennis. "Wir wollen im Vorprogramm ab 19 Uhr Sport mit Klassik verbinden, es lohnt sich, früher zu kommen", verrät Preuß.

Sportlich gesehen hat der Manager seinen neuen Trainer Heister mit dem Wunsch nach dem "Double-Triple" schon einmal ein wenig unter Druck gesetzt, doch der Niederländer erklärt: "Im Hochleistungssport hat man immer Druck und braucht ihn auch." In Deutschland sei Borussia als Titelverteidiger und Rekord-Champion natürlich der Favorit, in der Champions League "sind wir kein Top-Favorit, sondern ein Mit-Favorit, aber wir brauchen uns nicht verstecken", sagt Spitzenspieler Timo Boll, die Nummer zwei der Weltrangliste, der in dieser Saison als großes persönliches Ziel eine Medaille bei der Weltmeisterschaft im Mai nennt. Zu der in zwei Wochen beginnenden Europameisterschaft sagt Boll: "Ich bin relativ gut drauf, habe mich gut vorbereitet und bin bislang ohne Verletzung. Ich glaube, dass ich vorne mitmischen kann." Seine Konkurrenten dürfen das ruhig als Drohung verstehen — immerhin hat der 29-Jährige bereits zehn EM-Titel in seiner sportlichen Vita stehen.

Ein Riesentalent haben sich die Borussen in János Jakab aus Budapest geangelt. Für den 24-Jährigen ging so "ein Traum" in Erfüllung. Von Düsseldorf habe er noch nicht viel gesehen: "Ein paar schöne Parks, ein paar schöne Frauen", erzählt Jakab lachend.

Wesentlich besser kennt sich der in Düsseldorf lebende Christian Süß in der Landeshauptstadt aus. Er glaubt ebenfalls, dass das "Double-Triple" möglich ist, warnt aber auch: "National werden wir gejagt. Da müssen wir im Alltag hellwach sein." So auch morgen gegen Saarbrücken in der Tonhalle, ein Austragungsort, über den sich Verwaltungsrats-Vorsitzender Hans Wilhelm Gäb freut: "Ich habe hier viele Konzerte gehört und war richtig gerührt, als ich hier wieder reingekommen bin." Auch Boll fühlte sich gestern direkt heimisch in der Tonhalle, stimmte auf einem Piano kurz "Alle meine Entchen" an. Klangvolle Borussia.

(RP)
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