26-Jähriger festgenommen Polizei lässt falsches Inkassobüro auffliegen

Düsseldorf · Die Polizei hat am Mittwoch einen 26-jährigen Düsseldorfer festgenommen, gegen den das für Betrug zuständige Kriminalkommissariat 33 bereits seit Anfang Juli wegen des Verdachts des mehrfachen Betrugs Ermittlungen geführt hatte. Unter dem Namen eines nicht existierenden Inkasso-Unternehmens soll der Mann Zahlungsaufforderungen an Bürger im gesamten Bundesgebiet geschickt haben.

Bei Durchsuchungen am Mittwoch konnte Beweismaterial sichergestellt werden. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.

Um seine Straftaten begehen zu können, mietete der 26-Jährige Räume in einem Geschäftshaus an der Friedrich-Ebert-Straße an. Von dort aus verschickte er die Briefe mit den unberechtigten Zahlungsaufforderungen. Unter dem Namen einer "Fa. Sauer & Söhne Inkasso" verfasste er Schreiben, in denen die Betroffenen aufgefordert wurden, sofort 162,98 Euro an ein ehemaliges Düsseldorfer Multimediaunternehmen zu bezahlen.

Im Fall einer Nichtbezahlung drohte er den Betroffenen in seinen Schreiben an, das Gericht einzuschalten und eine Pfändung anzustreben. Die so Genötigten wurden aufgefordert, die unberechtigt eingeforderten Summen auf Konten von zwei verschiedenen Kreditinstituten zu überweisen. Diesem Ansinnen des Beschuldigten kamen die Geschädigten jedoch nicht nach und erstatteten stattdessen Strafanzeigen bei ihren örtlichen Polizeidienststellen. Bisher sind 65 Anzeigen aus ganz Deutschland bekannt.

Diese wurden zu einem Sammelverfahren zusammengefasst, das bei der Staatsanwaltschaft in Bonn anhängig ist. Die weiteren Ermittlungen führten schließlich in die Landeshauptstadt. Hier gelang es den Ermittlern des Betrugskommissariats, den 26-Jährigen, seine Privatanschrift und seinen Firmensitz zu ermitteln.

Vorgestern nun wurden seine Wohnung an der Kirchfeldstraße sowie seine Büroräume an der Friedrich-Ebert-Straße auf Anordnung der Staatsanwaltschaft und des Gerichts durchsucht. Der beschuldigte 26-Jährige selbst wurde dabei angetroffen und festgenommen.

Die Polizei bittet nun weitere Geschädigte, sich mit dem zuständigen Kommissariat 33 unter der Telefonnummer 8700 in Verbindung zu setzen.

(RP)
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