U 79 Stadt prüft Takt für neue Uni-Linie

Düsseldorf · Oberbürgermeister Dirk Elbers hat sich am Donnerstag in die Diskussion um die Verlängerung der U 79 zur Universität eingeschaltet. Die Rheinbahn soll messen, wie viele Fahrgäste die neue Verbindung nutzen, dann entscheidet die Politik über weitere Züge.

 An der neu gebauten Haltestelle „Südpark“ werden ab Montag die Züge der Linie U 79 halten.

An der neu gebauten Haltestelle „Südpark“ werden ab Montag die Züge der Linie U 79 halten.

Foto: RP, Thomas Bußkamp

Die Düsseldorfer Studenten werden mit Füßen und Fahrkarten abstimmen, welche Bahnen sie künftig in welchem Takt zur Heinrich-Heine-Universität bringen. Das ist die Folge eines Machtworts, das Oberbürgermeister Dirk Elbers gestern in der Debatte um die Verlängerung der U 79 zur Uni gesprochen hat. Nach dem Start der neuen Linie am Montag werde beobachtet, wie viele Fahrgäste auf der neuen Strecke unterwegs seien und dann über mögliche weitere Züge zwischen Innenstadt und Universität entschieden.

"Müssen an die Kosten denken"

Die Diskussion hatte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Martin Volkenrath (SPD), ausgelöst. Er hatte erklärt, der ursprünglich beschlossene 20-Minuten-Takt für die U 79 sei nicht akzeptabel, weil das Angebot so nicht attraktiv und kundenfreundlich sei. Er forderte, kurzfristig zumindest am Morgen auf einen Zehn-Minuten-Takt umzustellen und in den Abendstunden den Betrieb bis mindestens 21 Uhr auszudehnen sowie mittelfristig den Zehn-Minuten-Takt zu erweitern.

Kurzfristig wird diese Forderung nicht erfüllt. Die Ratsmehrheit aus CDU und FDP will zunächst mit Verkehrszählern der Rheinbahn messen, wie hoch die Nachfrage auf den einzelnen Linien ist, die zur Uni fahren (U 79 und 707). "Sollten wir feststellen, dass der Platz in der U 79 nicht reicht, werden dort mehr Züge eingesetzt. Parallel müssen wir auch gucken, ob das Angebot auf der Linie 707 dann zu groß ist, denn wir müssen auch an die Kosten denken", sagte FDP-Verkehrsexperte Manfred Neuenhaus.

Wenn die Stadt einen höheren Bedarf misst, will sie laut OB in der morgendlichen Hauptverkehrszeit E-Wagen der Rheinbahn so einsetzen, dass ein Zehn-Minuten-Takt entsteht. "Entscheidend war erst einmal die Verbesserung der Situation, denn wir haben es erlebt, dass die Linie 707 so voll war, dass Hilfsschaffner die Türen zudrücken mussten."

8,6 Millionen Euro investiert

Der Liberale argumentiert mit den bisherigen Ausgaben. Rund 8,6 Millionen Euro hat die Verlängerung gekostet. 7,4 Millionen Euro hat die Stadt für den Bau der neuen Haltestellen, Weichen und Gleise ausgegeben, den Rest für Planung, Grunderwerb, Vergütung der Rheinbahn und externe Bauüberwachung. "Bei so viel Geld ist es nicht vertretbar, ohne Kenntnis der Nachfrage im Zehn-Minuten-Takt zu fahren", sagte Neuenhaus.

Die größten Bauarbeiten sind im zurückliegenden Jahr an den Stellen entstanden, an denen die U 79 auf die Strecken anderer Linien wechselt. Sie soll künftig ab ihrer bisherigen Endhaltestelle "Kaiserslauterner Straße" über die Strecke von U 74 und U 77 bis zur Werstener Dorfstraße fahren. Dort schwenkt sie auf die Strecke von 701 und 713 Richtung Innenstadt, biegt am Südpark ab auf die Gleise der 707 und fährt wie diese zur Endhaltestelle "Universität Ost/Botanischer Garten". Die Fahrten der U 79 beginnen in Duisburg und führen über den Düsseldorfer Norden, die Altstadt und den Hauptbahnhof in den Süden der Landeshauptstadt.

Die Rheinbahn gibt sich in der Diskussion gelassen und flexibel. Das Unternehmen sei in der Lage, zum Semesterbeginn einen Zehn-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten anzubieten. "Wir brauchen nur ein Signal aus der Politik", sagte Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster.

(RP)
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