Pop-up-Gallery Bürohaus Float wird zur Kunstbühne

Düsseldorf · Ein noch im Rohbau befindlicher Teil des bekannten Büro-Ensembles Float im Medienhafen wird jetzt für eine Kunstausstellung genutzt. Gregor Russ und Ruben Benjamin Smulczynski zeigen dort ihre Werke.

 Die beiden Künstler Ruben Benjamin Smulczynski (l.) und Gregor Russ in der Summer-Pop-up-Gallery im Float

Die beiden Künstler Ruben Benjamin Smulczynski (l.) und Gregor Russ in der Summer-Pop-up-Gallery im Float

Foto: Immofinanz/Andreas Endermann

Wenn es Nacht wird im Medienhafen, dann entfaltet die Leuchtkunst des Düsseldorfer Künstlers Gregor Russ ihre volle Strahlkraft: Die Buchstabenkombinationen „AH“ und „OH“ und „UH“, ausgestellt hinter den großen Fensterscheiben des Bürogebäude-Ensembles „Float“, sind weithin und von außen vor allem rund um die Uhr sichtbar. Die Kunstwerke sind – wie auch Arbeiten von Ruben Benjamin Smulczynski, Kunstakademie-Meisterschüler von Katharina Grosse – Teil der ersten Summer-Pop-Up-Gallery, die in den kommenden Wochen direkt neben der Straßenbahnlinie 707 präsentiert wird.

Gemeinsam mit Michael Leistikow und Astrid Legge vom Vorstand des Düsseldorfer Kunstvereins „701“, hat Daniela Michel-Hendemann vom Immobilienkonzern und Projektentwickler Immofinanz die Schau unter dem Motto „Neue Mobilität“ organisiert. Die Inszenierung der zum Teil skulpturalen Werke auf mehr als 450 Quadratmeter Rohbau-Fläche im Erdgeschoss mit Raumhöhen von mehr als fünf Metern ist ein ungewöhnliches Kunstereignis: Urbanität und Architektur treffen auf sehr unterschiedliche Kunst. So hat Künstler Ruben Benjamin Smulczynski den ihm zur Verfügung gestellten Raum mit kostbaren Second-Hand-Haute-Couture-Stoffen verhüllt, die alle eine Geschichte haben. Ähnlich wie Botticellis berühmter Faltenwurf bei der „Geburt der Venus“ verhüllt der junge Künstler unverputzte Säulen und Wände. Von der Decke hängen durchlässige Chiffonstoffe dekoriert mit Ketten und Ringen. Auf dem Boden liegt ein Samtkissen, an der nackten Wand findet sich ein quadratisches Tuch - beides in intensivem Yves-Klein-Blau. Es wird verhüllt, enthüllt, der Vorhang gelüftet.

Bei den beiden Figuren von Gregor Russ (er ist Mitbegründer des Ausstellungsforums Parkhaus), die auf Podesten stehen, verhüllen farbige Langhaar-Perücken Kopf und Gesicht – und jeder, der an der Franziusstraße im Medienhafen vorbeigeht oder von der Haltestelle aus einen Blick in die Fenster wirft, erlebt garantiert seinen ganz eigenen „Kunstgenuss to go“.

Das Gebäude Float an der Holzstraße, vom Architekturbüro Renzo Piano Building Workshop entworfen, ist auch selbst ein Hingucker im Medienhafen. Es besteht aus sechs miteinander verbundenen Gebäudeteilen, der Name spiegelt das Architekturkonzept wider: Der Architekt hatte für die einzelnen Gebäude und deren Zusammenspiel Eisschollen vor Augen.

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