Stadtteil-Check Düsseldorf-Hassels Ein Stadtteil mit hoher Lebensqualität

Wer in Hassels lebt, liebt die Nähe zum Hasseler Forst. Auch die beiden Pfarrer der evangelischen und der katholischen Gemeinde, Christoph Breer und Antony Manickathan, nutzen den Wald zum Radfahren und Joggen.

 Pfarrer Antony Manickathan ist seit zwölf Jahren Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius und St. Elisabeth.

Pfarrer Antony Manickathan ist seit zwölf Jahren Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius und St. Elisabeth.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Seit zwölf Jahren lebt Antony Manickathan in Hassels – als Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius und St. Elisabeth. Der Seelsorger mit indischen Wurzeln, der zuvor als Kaplan in Flingern und Düsseltal tätig war, versteht sich vor allem als Begleiter der Menschen in seiner Gemeinde, denen er in wichtigen Lebenssituationen gern zur Seite stehen will. Bodenständig und offen hat er die Hasselaner kennen und schätzen gelernt. „Und sie feiern gerne“, ergänzt der 54-Jährige.

Wohnen in Hassels bedeutet für Antony Manickathan hohe Lebensqualität, weil die Lage des Stadtteils für unterschiedliche Alltagsbedürfnisse günstig ist: einerseits ist Düsseldorfs City schnell erreichbar, andererseits liegen Ruhe und Erholung in der Natur direkt vor der Haustür. „Beim Joggen im Hasseler Forst oder beim Wandern bis zum Unterbacher See kann ich Abstand finden vom Tagesstress“, gesteht der Pfarrer, der als sportlicher Typ regelmäßig im Fitnessstudio schwitzt.

Kochen – nach indischen und deutschen Rezepten – ist sein großer Freizeitspaß, und aus dem Hobby ist das erfolgreiche Berufs-Projekt Church-Party entstanden. „Wir besuchen Gemeindemitglieder, um vor Ort mit deren Freunden und Nachbarn gemeinsam zu kochen und über Gott und die Welt zu reden“, erklärt Manickathan.

Beim Plaudern erfährt der Seelsorger auch von so manchem Kummer. So beklagen vor allem die älteren Bewohner, dass die Einkaufsmöglichkeiten in Hassels immer weniger werden. Und als Pfarrer der Doppel-Gemeinde St. Antonius (Hassels) und St. Elisabeth (Reisholz) hegt Manickathan einen konkreten Wunsch: eine direkte Busverbindung zwischen Hassels und Reisholz. „Das wäre gut für die Zusammenführung beider Stadtteile.“

 Christoph Breer, Pfarrer der evangelichen Gemeinde Benrath/Hassels.

Christoph Breer, Pfarrer der evangelichen Gemeinde Benrath/Hassels.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Eine Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Benrath/Hassels hat Christoph Breer 2017 nach Hassels verschlagen, wo der gebürtige Duisburger seitdem mit Ehefrau Angela lebt und seine Gemeinde um die Anbetungskirche seelsorgerisch betreut. Eingewöhnt hat er sich schnell, beruflich wie privat. „Mir gefällt das gemütliche Vorstadtleben hier in dörflicher und persönlicher Atmosphäre“, bekennt der 56-Jährige. Ein Kreis von Ehrenamtlern unterstützt ihn zuverlässig und engagiert bei der Gestaltung des Gemeindelebens.

Der Hasseler Forst bietet ihm einen hohen Erholungswert. Bei Fahrradtouren bis zum Unterbacher See werden Erinnerungen geweckt an die Sechs-Seen-Platte in seiner Duisburger Heimat. Auch der Natur-Fotografie kann Breer hier nachgehen. Für Pflanzen und Kleintiere wird das Makro-Objektiv angeschraubt, um „die kleinen Wunder an stillen Wegen“ im Bild festzuhalten. Ein bisschen gefremdelt hat der eingefleischte MSV-Fan mit der rot-weißen Fußballbegeisterung. „Die Leute in Hassels unterstützen die Fortuna bedingungslos“, hat er rasch festgestellt und, wie er zugibt, längst Sympathie entwickelt.

„In den 50er und 60er Jahren war Hassels von namhaften Firmen als Arbeitgeber geprägt“, weiß Breer aus Erzählungen. Nach Schließung der Werke habe sich der Stadtteil in ein reines Wohngebiet umgewandelt. „Damit hier ein Alltagsleben in Bewegung bleibt, muss auch die Gemeinde ihren Beitrag leisten“, findet Breer. Durch Kunstausstellungen im alten Pfarrhaus an der Hasselsstraße etwa sollen kulturelle Werte vermittelt werden.

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