Stadt Dormagen Wilfried Rheinfurth als Schiedsmann verabschiedet

Dormagen · Nach zehn Jahren als Schiedsmann wurde der Dormagener Vollblutkarnevalist von der Stadt verabschiedet.

 Als Sitzungspräsident stand Wilfried Rheinfurth bei der KG „Ahl Dormagener Junge“ und der Pfarrsitzung St. Michael auf der Karnevalsbühne.

Als Sitzungspräsident stand Wilfried Rheinfurth bei der KG „Ahl Dormagener Junge“ und der Pfarrsitzung St. Michael auf der Karnevalsbühne.

Foto: Hammer, Linda (lh)

Zwischen Nachbarn zu vermitteln, die unversöhnlich einander gegenüberstehen und Streitparteien wieder an einen Tisch zu holen – das sind Aufgaben eines ehrenamtlichen Schiedsmanns, der versucht, die Konflikte außergerichtlich zu lösen. Einer, der das zehn Jahre sehr erfolgreich praktiziert hat, ist Wilfried Rheinfurth. Am Donnerstag wurde er nach zehn Jahren als Schlichter verabschiedet und von der Stadt Dormagen geehrt. Bürgermeister Erik Lierenfeld bedankte sich bei Rheinfurth für dessen zuverlässige und kompetente ehrenamtliche Arbeit im Schiedsamtsbezirk Dormagen I (Dormagen-Mitte, Horrem, Rheinfeld, Stadt Zons, St. Peter und Stürzelberg).

Rund 100 Verfahren hat Wilfried Rheinfurth (72) in seinen beiden je fünfjährigen Dienstzeiten geführt. „Durch diplomatisches Geschick, geduldiges Zuhören und viel Empathie haben Sie dabei oft für einen Ausgleich zwischen den Streitenden gesorgt“, lobte Lierenfeld, der von einer fast 70-prozentigen Erfolgsquote sprach. Auch wenn der Geehrte diese Zahl auf 66 Prozent nach unten korrigierte, ist das angesichts starrer Fronten eine sehr gute Quote. Das habe funktioniert, „weil viele Gegner ihr Pulver schon so gut wie verschossen hatten, wenn sie an einen Tisch kamen“, berichtete Rheinfurth, der seinem Nachfolger Stephan Thönnessen „alles erdenklich Gute“ wünschte.

   Bürgermeister Erik Lierenfeld (l.) ehrte Wilfried Rheinfurth.

Bürgermeister Erik Lierenfeld (l.) ehrte Wilfried Rheinfurth.

Foto: Carina Wernig

Augenzwinkernd hatte Lierenfeld auf die zwei großen gesellschaftlichen Leidenschaften Wilfried Rheinfurths hingewiesen, die sich nur auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen: „Den lustig-lauten Karneval und das ernsthaft-leise Schlichten“. Denn der Familienmensch Rheinfurth hat nicht nur die Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ mitgegründet, sondern war von 1980 bis 2002 ihr Sitzungspräsident, bis 2006 auch der der Pfarrsitzung von St. Michael mit dem Motto „Mer hahle all zesamme – mer fiere all zesamme“. Als Texter des Vereinslieds wird „seine“ KG-Hymne bei vielen Gelegenheiten gesungen. 1979/80 hat er den Dormagener Bürger-Schützen-Verein als Schützenkönig mit Königin Annegret repräsentiert. Für sein großes ehrenamtliches Engagement wurde Rheinfurth bereits 2006 mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet. „Doch auch beim Karneval ist der ein oder andere Zwist zu schlichten – jeder Jeck ist anders“, sagte Lierenfeld. Dem stimmte Rheinfurth zu: „Da gibt es wirklich Parallelen.“

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