Betreuung in Dormagen 2,5 Millionen Euro mehr für Kitas

Dormagen · In Dormagen stehen ab August mehr Plätze zur Verfügung, Defizite gibt es bei den U3-Plätzen.

Die Stadt zeigt sich gut gerüstet für das am 1. August beginnende neue Kindergartenjahr. Zwei gute Nachrichten gab Erster Beigeordneter Robert Krumbein, in dessen Fachbereich die Kinderbetreuung fällt, am Donnerstag bekannt: Gegenüber dem jetzt laufenden Kindergartenjahr werden ab August 52 zusätzliche Plätze zur Verfügung stehen und damit die Gesamtzahl auf 1589 steigen. Ferner bringt das neue Kinderbildungsgesetz den Trägern der Kitas mehr Geld in die Kassen, und zwar 27,4 Millionen Euro und damit 2,5 Millionen Euro mehr als bisher. „Ich gehe davon aus, dass die Träger das zusätzliche Geld in Personal stecken werden und so in mehr Qualität in den Einrichtungen.“

Mit der höheren Zahl an Kitaplätzen ist Krumbein allerdings nicht rundum zufrieden, er hätte sich mehr gewünscht. Aber: Weil einige Betreuungskräfte aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen, fallen 27 Tagespflegeplätze weg. Immerhin: „Dem engangierten Team des Jugendamtes ist es bislang immer noch gelungen, allen Eltern mit einem dringenden Betreuungsbedarf ein Angebot zu machen. Und das soll auch so bleiben“, sagt Krumbein. Klar ist aber auch, dass langfristig noch mehr Betreuungsplätze in Dormagen geschaffen werden müssen.

Daher gibt es ein recht umfangreiches Neubauprogramm für die nächsten Jahre. Im August soll die neue Kita „Märchenwald“ in Delhoven mit vier Gruppen (70 Plätze) fertig sein. Im August nächsten Jahres sollen zwei weitere Kitabauten stehen: an der Haberlandstraße mit sechs Gruppen (98 Plätze) und auf dem ehemaligen Sportplatz in Stürzelberg mit vier Gruppen (70 Plätze). Der Neubau-Reigen wird in 2022 mit drei weiteren Vorhaben fortgesetzt, dann sollen auf dem Gelände des früheren Schwimmbads in Nievenheim sechs Gruppen (98) zur Verfügung stehen, ebenso ein Neubau mit vier Gruppen (70) an der Bismarckstraße sowie im Augustinushaus in Mitte mit fünf Gruppen und 85 Plätzen. In den Jahren 2023 und 2024 sind ferner neue Kitas in Rheinfeld (vier Gruppen/70) und im Neubaugebiet Malerviertel (fünf Gruppen/85) vorgesehen.

Neubauten sind das eine, der entscheidende Faktor ist aber das Personal. Und auch in Dormagen werden Erzieherinnen gesucht. Die Stadt setzt verstärkt auf Ausbildung. Von den 52 Ausbildungsplätzen für (vornehmlich weibliche) Erzieher bei allen Trägern sind in 2021 18 bei der Stadt angesiedelt, „elf davon sind sogenannte praxisintegrierte Ausbildungsplätze“, erklärt Elisabeth Gartz, die die Tagesbetreuung organisiert. „Weitere sieben Plätze stehen für Absolventinnen und Absolventen des Anerkennungsjahrs bereit.“

Ein Blick auf die detaillierten Zahlen für das kommende Kitajahr zeigt auch: Für die rund 1822 Kinder über drei Jahren stehen zum Stichtag am 1. August genau 1858 Plätze zur Verfügung. „Der Überhang bei diesen Plätzen ist auch ein Polster für Kinder von Neu-Zugezogenen“, erklärt Gartz. Etwas anders sieht es bei der Betreuung der unter Dreijährigen aus. Zum Stichtag stehen 731 Plätze in Kitas und in der Tagespflege zur Verfügung. Die Stadt hat einen (theoretischen) Bedarf von 810 Plätzen errechnet. Sollten sich diese Zahlen bewahrheiten, geht die Stadt davon aus, dieses Defizit „durch gezielte Kooperationen mit Trägern kompensieren zu können“, so Gartz. Das bedeutet beispielsweise, dass die Größe einzelner Gruppen über den Richtwert steigt.

Eltern die Fragen zum laufenden Anmeldeverfahren haben, können sich an Dimitra Satrazani von der Stadt unter 02133 257-289 wenden.

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