Reservistenkameradschaft Dormagen Reservisten wichen Barrikaden aus

Dormagen/Frankreich · Nach Gedenkfeiern in Frankreich wurden Dormagener durch Streikende gestoppt.

 Mitglieder der Reservistenkameradschaft Dormagen bei Gedenkfeiern in Frankreich, wo sie auf Soldatenfriedhöfen Kränze übergaben.

Mitglieder der Reservistenkameradschaft Dormagen bei Gedenkfeiern in Frankreich, wo sie auf Soldatenfriedhöfen Kränze übergaben.

Foto: Reservistenkameradschaft Dormageny/Reservistenkameradschaft Dormagen

Seit vielen Jahren fahren Mitglieder der Dormagener Reservistenkameradschaft (RK) zu Gedenkfeiern in die Normandie, so auch am Volkstrauertag. Ihr offizieller Auftrag: Aktive Teilnahme am völkerverständigenden Austausch und an den Gedenkfeiern mit Kranzniederlegung, so auf den deutschen Soldatenfriedhöfen bei Marigny und Orglandes, in Huisness-Sur-Mere, nahe dem Mont-Saint-Michel, und in La Cambe. „Da zeigt sich das Gemeinsame, der Wunsch nach Verständigung“, erklärt RK-Schriftführer Rainer Hellberg. Die sieben Dormagener wurden auf der Rückfahrt durch Straßensperren aufgehalten, mit denen Franzosen gegen hohe Spritpreise protestieren.

„Das war schon ein Ausnahmezustand, 100 bis 150 Vermummte standen abends neben den Absperrungen“, beschreibt Reservist Reiner Blödgen: „Das war keine Demonstration, sondern eher eine Revolution.“ In großem Bogen mussten die Dormagener am Sonntagmorgen die Barrikaden und Feuer umfahren: „Wir haben vier Stunden für 100 Kilometer gebraucht – und wir wussten nie, ob wir auch durchkommen“, erzählt Hellberg. Gerade an der Grenze zu Belgien ging zuerst nichts mehr. Trotz der Hindernisse erreichten sie am späten Abend wohlbehalten Dormagen. „Darüber bin ich sehr erleichtert“, sagt RK-Vorsitzender Erik Heinen.

 Auf dem Rückweg gerieten sie in Blockaden wegen zu hoher Spritpreise.

Auf dem Rückweg gerieten sie in Blockaden wegen zu hoher Spritpreise.

Foto: Reservistenkameradschaft Dormageny/Reservistenkameradschaft Dormagen

Für die Deutsche Botschaft hatten die Dormagener die Kränze bei den Gedenkfeiern überreicht, bei denen sie Präsenz zeigen, „damit nicht nur Franzosen, sondern auch Deutsche ihrer Vergangenheit vor Ort gedenken“, so Heinen. „Es ist sehr ergreifend, die Namen und Alter der Toten zu lesen, die auf den Soldatenfriedhöfen liegen“, meint Blödgen. Die gemeinsame Ehrung der Opfer der Weltkriege auf beiden Seiten sei Franzosen wie Deutschen ein Anliegen, wie Rainer Hellberg betont: „Die Franzosen feiern ihren Gedenktag bereits am 11. November, eigens für uns gedenken sie am deutschen Trauertag noch mal.“

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