Kultur in Dormagen Kunst, Gesang und Literatur online genießen

Dormagen · Austellungen und Konzerte müssen wegen Corona vorerst noch ausfallen. Doch es gibt digitale Alternativen in Dormagen. Eine Auswahl.

 4702 Kunstwerke können im Open-Data-Portal der Stadt Dormagen bewundert werden.

4702 Kunstwerke können im Open-Data-Portal der Stadt Dormagen bewundert werden.

Foto: Stadt Dormagen/Sreenshot mvs

Das kulturelle Angebot in der Stadt ist groß und bunt. Konzerte, Ausstellungen, Theater und Kabarett finden ihre Liebhaber weit über das Stadtgebiet hinaus. Normalerweise. Denn Corona macht all dem einen Strich durch die Rechnung. Weil Veranstaltungen schon seit langer Zeit nicht stattfinden dürfen, wurden viele Angebote auf das Internet verlegt. Nicht alles ist virtuell möglich, aber eine ganze Menge kann man auch online genießen oder sogar mitmachen.

Kunst im Open-Data-Portal

Wer gerne auf Kunstausstellungen geht, hat nun die Möglichkeit, eine große Zahl an Kunstwerken, die die Stadt Dormagen ihr Eigen nennt, im Internet anzuschauen: In der Kunstwerke-Datenbank der Stadt sind 4702 Werke aufgelistet, die nun von Kunstinteressierten angeschaut werden können. Rund eineinhalb Jahre hat die Kunsthistorikerin Denise Trump das städtische Kunstarchiv sowie die Exponate im öffentlichen Raum fotografiert, katalogisiert und verschlagwortet. Man erfährt, welche Werke von welchen Künstlern in Dormagens Kunstsammlung schlummern und erhält weitere Informationen wie Maße, Material, Zustand und eine Beschreibung des entsprechenden Objektes. Heimische Künstler wie Anne Becker-Küpper, Joachim Braatz, Heike und Heinz Gödecke, Jutta Kükenthal sowie Hans-Jürgen Knoll und Anita Schüller sind ebenso vertreten wie internationale Künstler: Der Londoner David Taborn, die belarussische Malerin Olga Domanova-Kondo und der zu Lebzeiten in der Schweiz beheimatete Kunstpädagoge Dieter Linxweiler sind auch im Katalog zu sehen. Höhepunkte sind die Arbeit „Parlament“ von Jörg Immendorff, einem der bedeutendsten Künstler im Nachkriegsdeutschland und drei Studien, die Theo Blum unter dem Aliasnamen „Fleury“ angefertigt hat. Auf der Internetseite opendata.dormagen.de unter dem Punkt „Kultur“ sind die Objekte ganz entspannt und kontaktarm von zu Hause aus anzuschauen.

Musik von „Jubisono@home“

Gemeinsam singen ist noch verboten. Online zu proben, stellt die Chöre zwar vor enorme Herausforderungen, weil man durch die Latenz (zeitliche Verzögerung) nicht so einfach per Videokonferenz proben kann, doch viele finden einen Weg. Das Projekt „Jubisono@home and friends“ ist durch online-Proben in der Pandemie entstanden. „Da haben die beiden Chöre ‚Jubilate’ und ‚Unisono’ der evangelischen Kirchengemeinde Dormagen mitgewirkt“, erklärt die Leiterin der Chöre, Constanze Schumacher. „Wir machen jedes Jahr auch ein weltliches Projekt, zu dem wir Freunde einladen. Das war in diesem Jahr unser Video“, erzählt sie. An dem Song „Skyfall“, der auf YouTube zu sehen ist, haben 29 Sängerinnen und Sänger mitgewirkt. Jeder bekam eine passende Tonspur mit der Stimmlage, musste diese über Kopfhörer anhören, seine Stimme dazu singen und sich dabei filmen. „Im Januar haben wir mit den Proben begonnen“, berichtet Schumacher. „Das Schneiden hat lange gedauert, unser Mitglied Christine Dietrich hat sich da eingearbeitet, das war richtig großartig“, schwärmt die Chorleiterin. Für den guten Ton holte sich der Chor professionelle Unterstützung durch einen Tontechniker. „Auf das Endergebnis sind wir schon sehr stolz.“ Das Video ist im YouTube-Kanal von Jubisono@home and friends zu sehen. Interessierte können sich bei constanzeschumacher1@gmail.com zum Mitsingen bewerben.

Chorhaus St. Michael

Auch die Chöre des Chorhauses an St. Michael in Dormagen heißen neue Sänger herzlich willkommen. Dort finden bei allen Gesangsgruppen die Proben online statt. „Wir bieten meist Hybrid-Proben an“, erklärt Horst Herbertz, Leiter des Chorhauses. „Drei bis fünf Mitglieder, je nach Stimmenbesetzung, singen mit negativem Schnelltest und viel Abstand vor Ort, die anderen sind ohne Mikrofon zugeschaltet. So hören alle ihre eigene Stimmlage und die Rückmeldungen sind enorm positiv“, so der Musiker. Bei den Jugendchören gebe es sogar weiteren Zulauf, auch in Lockdown-Zeiten. „Den Leuten macht das Spaß und für die Stimmbildung ist es wichtig, die Stimme zu pflegen, damit sie im Flow bleibt“, bleibt Herbertz. Auf dem YouTube-Kanal des Chorhauses sind verschiedene Aufnahmen zu sehen und zu hören.

Lesen

 Der Chor „Jubisono@home and friends“ nahm gemeinsam den Song „Skyfall“ auf.

Der Chor „Jubisono@home and friends“ nahm gemeinsam den Song „Skyfall“ auf.

Foto: Constanze Schumacher

Lesen geht natürlich auch ganz analog. Doch wer es virtuell mag, dem steht das online-Angebot der Stadtbibliothek zur Verfügung. Dort kann man nicht nur den online-Katalog mitgestalten, sondern eine große Anzahl an elektronischen Büchern, Zeitungen und Magazinen ausleihen und so ganz nach Wunsch auf dem bevorzugten Medium lesen. Auch Audio- und Video-Angebote stehen dort zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf www.dormagen.de.

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