Erfolgsformat in Dormagen Die „Tork-Show“ hat ihren Glanz nicht verloren

Dormagen · Das Erfolgsformat aus Dormagen ist zurück und konnte nun mit einigen interessanten Gästen begeistern. Wer dabei war – und für wann die nächste Auflage geplant ist.

Gute Laune auf der Bühne: Die Moderatoren der Dormagener „Tork-Show“ im Gespräch mit Niki Pantelous.

Gute Laune auf der Bühne: Die Moderatoren der Dormagener „Tork-Show“ im Gespräch mit Niki Pantelous.

Foto: Dobler, Susanne

Der Tork-Show, einem Dormagener Erfolgsformat, konnte auch die pandemiebedingte Zwangspause nichts anhaben: Die Karten waren wie in alten Zeiten blitzschnell ausverkauft. Keiner der Besucher dürfte diese Investition bereut haben. Schön, wenn eine Veranstaltung informativ ist. Das ist die Tork-Show ohne Frage. Aber dass da Sätze, wie in Stein gemeißelt, gesagt werden und die Lachmuskeln strapaziert werden, ist ein nicht zu unterschätzender Zusatznutzen.

Wenn Männer eine attraktive und zudem auch noch blonde Frau sehen, laufen sie gerne mal zur Höchstform auf. Das war am Freitag in der Kulturhalle zu beobachten: Als Niki Pantelous die Talkbühne betrat, schienen sich die beiden Moderatoren Wolfgang Link und Detlev Zenk an Schlagfertigkeit überbieten zu wollen. Erster Eindruck: Ihnen macht das Moderieren immer noch Spaß. Und sie sollten bestätigen, dass man das, was man gern macht, auch gut macht.

Die Redaktionsleiterin der ARD-Sendung „Live nach neun“ hatte einst mit ihren Eltern am Rotdornweg in Horrem gewohnt. Sie schilderte, wie ihre Mutter sie bei einem Köln-Besuch überredete, sich beim WDR zu bewerben. Jetzt verriet sie ohne falsche Bescheidenheit, warum sie die Lehrstelle bekommen hatte: „Weil ich gut war.“ Die Besucher der Tork-Show erlebten den Aufstieg einer Frau, die gerne arbeitet, erfuhren, wie der Neustart mit „Live nach neun“ gelang. Ihr Credo: „Man muss mit der Zeit gehen.“

Peter Heck war Umweltschutzbeauftragter in Dormagen und arbeitet jetzt als Professor für angewandtes Stoffstrom-Management. Er präsentierte sich als cooler Typ. Er kritisierte die klassische Entwicklungshilfe: Man solle aufhören, den Menschen zu helfen und stattdessen mit ihnen arbeiten. Was er beklagte: „Der ökologische Fußabdruck ragt oft über das eigene Land hinaus.“ Er wünscht sich, „neue, schöne Füße“, die die Umwelt weniger belasten. Und er haute Sätze raus wie diesen: „Man soll nicht alle Fakten glauben, die man selber kennt.“

Sie kann mit Männern, die fünf Promille im Blut haben, umgehen und sie trat auch in der Tork-Show erfrischend forsch auf: Corina Wyrwich aus Nievenheim ist Künstlerin und Kunsttherapeutin. Sie arbeitet auch mit Suchtkranken. Jetzt verriet sie, dass die Zusammenarbeit mit Depressiven kein Trauerspiel sein muss. Im März möchte sie ein Angebot schaffen für Angehörige von Menschen, die an einer Depression erkrankt sind.

Wie kann sich ein Mann in solch einer Veranstaltung verkaufen, der viele Jahre lang nichts auf die Reihe bekommen hatte? Eddy Schülke, bundesweit bekannt als „Eddy the butcher“ überraschte auf sehr positive Weise: Der einstige Loser war hellwach, versprühte enormen Tatendrang, scheint auf unzähligen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Als Fleischliebhaber erklärte er: „Gutes Fleisch ist glückliches Fleisch.“ Und er warb für eine von ihm entwickelte Bockwurst: „Sie hat hohen Wiedererkennungswert, ist ohne schädliche Zusatzstoffe und mit frischen Kräutern.“

Zusammen mit Ex-Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher ist er ins Wein-Business eingestiegen, Champagner soll das Portfolio ergänzen. Der 33-Jährige, der immer noch im Zonser Rewe-Markt arbeitet, zeigte sich als Musterbeispiel dafür, dass man es zu etwas im Leben bringen kann, wenn man eine Aufgabe findet, die einen fasziniert.

Es war unüberhörbar, dass die Band Kena‘s Room gerne auftritt. Zwischen den einzelnen Tork-Gästen bewiesen die Musiker, dass sie während der Pandemie nichts verlernt haben. Übrigens: Die nächste Auflage der Tork-Show ist bereits terminiert. Sie soll am 28. April 2023 stattfinden.

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