2. Handball-Bundesliga TSV kann erstmals drei Siege in Folge holen

Dormagen · Dormagens Zweitliga-Handballer bekommen es am Samstagabend in eigener Halle mit den formstarken Eulen aus Ludwigshafen zu tun. Dennoch haben sie sich viel vorgenommen.

Weil Aron Seesing wegen einer Erkrankung passen muss, bekommt Jan Schmidt mal wieder eine Chance im Dormaganer Zweitliga-Team.

Weil Aron Seesing wegen einer Erkrankung passen muss, bekommt Jan Schmidt mal wieder eine Chance im Dormaganer Zweitliga-Team.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

In dem Jubel über den so erfreulichen Auswärtssieg der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen beim HC Elbflorenz ging unter, dass mit den beiden zusätzlichen Punkten eine wichtige Marke geknackt wurde. Selbst bei Abzug der beiden für die Tabelle unwichtigen Punkte aus dem Spiel gegen das Gastteam HC Motor Zaporozhye stehen für die Dormagener zehn Zähler auf der Habenseite. Und das ist schon einer mehr als die Ausbeute bis zur EM-Pause der vergangenen Katastrophensaison. Klar, dass sich der TSV damit nicht zufriedengeben will, beim strammen Programm mit sechs noch ausstehenden Partien bis zum 26. Dezember bestehen noch genug Möglichkeiten, das Punktekonto auszubauen. Möglichst schon am Samstag im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen, wobei sich auch die Chance bietet, erstmals in dieser Spielzeit drei Siege in Folge einzufahren.

Hört sich gut an, wird aber ein verdammt hartes Stück Arbeit. Denn die Eulen, die erst 2021 nach vier Jahren in der 1. Liga abgestiegen waren, scheinen sich nach einer gruseligen Saison im Unterhaus wieder gefangen zu haben. Mit fünf Siegen in Folge gehören sie zu den formstärksten Teams der Liga und haben sich in die Verfolgergruppe hinter Tabellenführer Balingen und den zweitplatzierten Eisenachern vorgearbeitet. Am Dienstag präsentierten sich die Eulen auch im DHB-Pokal ganz stark, zogen sich bei der 30:35-Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg sehr gut aus der Affäre. „Ludwigshafen gehört ganz sicher zu den Topteams der Liga. Mit den Möglichkeiten des Vereins und ihrer Qualität orientiert sich die Mannschaft wieder Richtung 1. Liga“, glaubt TSV-Coach Matthias Flohr. Dahin sollte es auch in der vergangenen Spielzeit wieder gehen, doch vor allem eine unterirdische Rückrunde brachte die als Titelanwärter in die Saison gestarteten Eulen sogar noch in Abstiegsnöte. Drei Trainer versuchten ihr Glück, erst als Michael Abt vier Spiele vor Saisonende von der zweiten Mannschaft der Rhein Neckar Löwen kommend die Verantwortung übernahm, konnte er mit der Mannschaft endgültig den Klassenverbleib klarmachen und für große Erleichterung sorgen. Im Sommer iunterschrieb er dann einen Vertrag bis 30. Juni 2024. Eine Liaison, die bislang richtig gut zu passen scheint. „Die Chemie mit dem neuen Coach stimmt“, sagt Kollege Matthias Flohr. Das lässt sich umgekehrt sicher auch über Flohr sagen, der ja auch erst im Sommer das Traineramt am Höhenberg übernommen hatte. Auch wenn es bislang insgesamt an Konstanz fehlt und gerade in den Heimspielen zu wenig herauskam, hat es den Anschein, als würden die Spieler immer besser umsetzen, was der ehemalige Nationalspieler mit ihnen umsetzen möchte. Jüngst zwei Siege in Folge zeigen zumindest in die richtige Richtung.

Wobei für Flohr nicht alleine die Ergebnisse zählen. So erfreulich der Sieg in Dresden war, sieht er Verbesserungspotenzial: „Im Angriff hatten wir noch Abstimmungsprobleme, da müssen wir für mehr Klarheit sorgen. Und in der Abwehr muss die Konzentration höher sein“, sagt Flohr. Gerade auf die Abwehr dürfte gegen den starken und extrem breit aufgestellten Rückraum der Eulen viel Arbeit zukommen. Auf Halbrechts verfügen sie in Jannek Klein und Stefan Salger über zwei Shooter, auf der Mitte ist Pascal Bührer ein starker Spieler für 1:1-Situationen und Jan Remmlinger auf Halblinks ist ein ausgewiesener Allrounder. „Dennoch haben wir das Zeug, auch in diesem Spiel etwas zu holen“, betont Matthias Flohr trotz aller Anerkennung der gegnerischen Qualitäten. Daran ändert auch nichts, dass Kreisläufer Aron Seesing krankheitsbedingt passen muss. Für ihn rückt Jan Schmidt aus der A-Jugend auf. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort